Barbora Žagarietė

Die dienerin gottes Barbora von Žagarė

ZEUGNISSE ÜBER DAS LEBEN DER BARBORA VON ŽAGARĖ

BARBORA VON ŽAGARĖ gehört Ende des 16. Jh. bis Anfang des 17. Jh. zu den ersten christlichen Dienerinnen Gottes, deren historische Erinnerung von Tugenden und Heiligkeit geprägt, auch heute noch den Menschen gut bekannt ist. Sie lebte im Großfürstentum Litauen: sie wurde im Jahre 1578 geboren und ist im Jahre 1604 verstorben.

Nach heutigen Erkenntnissen hat 1755 als erster Antanas Tiškevicius, der Bischof von Samogitien (lit. Žemaitija; ebenso Schemaitien, Niederlitauen genannt) die Jungfrau von Žagare in seinem Schreiben an den Hl. Stuhl erwähnt. Er schrieb: „Ich meine, es sei wertvoll, den Leichnam einer dem Gott werten Jungfrau zu erwähnen, der durch seine zahlreichen Wundertaten sehr bekannt wurde. Es lebt keiner mehr, der den Namen oder den Stamm dieser Jungfrau kannte, nur ist sie im Traum einiger Personen erschienen und hat sich Barbora genannt.“

Laut einer von Mund zu Mund übermittelten Legende hat ein besonderes Ereignis, das einige Jahre später nach dem Tod der Barbora geschah, den Anfang für ihren Kult als Vermittlerin und Fürsprecherin bei Gott gegeben. Es ist mit dem Eindringen der Schweden im Jahre 1655 verbunden: Die Angreifer hatten die Kirche der Alten Žagare und zugleich die Überreste von Verstorbenen in der Krypta ausgeraubt und verbrannt, jedoch wurde der Körper Barboras nach dem Brand in der Asche aufgefunden – er war nicht verbrannt, sondern nur etwas angeschwärzt.   

Bischof Antanas Tiškevicius, der an der Echtheit dieses außergewöhnlichen Ereignisses nicht zweifelte, setzte in seinem oben erwähnten Schreiben an den Heiligen Stuhl fort: „ … in Asche der Verstorbenen gelegen, von wütendem Feuer nicht angegriffen, an keinem Teil abgebrannt, sogar nicht am Haar, vollkommen unversehrt wurde der Körper der keuschen Jungfrau aus der Asche genommen und wieder mit Verehrung in den Sarg gelegt, als echtes Zeugnis der Macht Gottes und ihrer Verdienste. Auch heute ist er unversehrt, nur etwas angeschwärzt.“ In demselben Dokument betont der Bischof von Samogitien, bevor er acht Wunder nennt, die durch Fürsprache Barboras in den Jahren 1735-1748 geschehen sind: „Eine Menge von Unglücklichen, an unheilbaren Krankheiten Leidenden suchen am Sarg der Jungfrau Unterstützung und erleben gleich Hilfe. Die Erzählung wäre endlos, wenn ich all die beseitigten Behinderungen auch vorbeilaufend anfassen würde…“

TRADITION DES KULTS DER BARBORA VON ŽAGARĖ

Nachdem die sterblichen Überreste Barboras in die Krypta der 1712 neu erbauten Kirche des Alten Žagare überführt worden waren, fing eine öffentliche, über einige Jahrhunderte bis heutzutage dauernde Anbetung der Jungfrau von Žagare an, in der Hoffnung, dass sie heilig sei.

1886, als Litauen die Unterdrückung des zaristischen Russlands ertragen musste, wurden die sterblichen Überreste Barboras in der Krypta der Kirche auf Anordnung der zaristischen Obrigkeit zugemauert. Jedoch die Bemühungen, auf diese Weise das Vertrauen der Gläubigen in Gott durch Fürsprache Barboras zu schwächen, waren fruchtlos. Im Gegenteil, als nach 19 Jahren bei Renovierung der Kirche der Körper der Jungfrau unversehrt gefunden wurde, wurde das Beten zu Barbora noch stärker und aktiver.

GESCHICHTE DER STERBLICHEN ÜBERRESTE DER BARBORA VON ŽAGARĖ

Überreste der Barbora von Žagare ruhten in einem verglasten Sarg im Keller der Kirche, unter dem großen Altar. Als Litauen im Jahre 1940 von der Sowjetunion okkupiert wurde, hörte die Verfolgung des Phänomens Barbora nicht auf. Besonders spürbar wurde es in den Jahren 1957-1963. Im Jahre 1963, als die Kirche auf Anordnung der Okkupationsregierung geschlossen wurde, wurden die Überreste der Barbora in unbekannte Richtung weggefahren. Zur Erinnerung an die Jungfrau zeugen heute nur ein symbolischer Sarg, der in derselben Krypta der Kirche steht, und eine Gedenktafel über der Tür der Krypta.

Zur tieferen Erkenntnis des Lebens der Barbora von Žagare wird weiterhin nach Dokumenten in Archiven gesucht, werden Anhörungen durchgeführt, neue Berichte der Zeugen registriert. Letzte Ausgrabungen, deren Ziel es war, eventuell den Ort zu finden, wo die Barbora schließlich begraben wurde, blieben ergebnislos.

REGISTRATIONSBUCH DER WUNDER DURCH FÜRSPRACHE DER BARBORA VON ŽAGARĖ

100 Jahre später, nachdem Barbora in der Mitte des 18. Jh. zum ersten Mal offiziell erwähnt wurde, verpflichtete der Bischoff Motiejus Valančius am 7. Januar 1860 den Pfarrer der Kirche der Alten Žagare Silvestras Limaževicius, die durch Fürsprache Barboras geschehenen Wunder oder sonstige Gnaden Gottes zu registrieren. Es war der Anfang des sogenannten Registrationsbuches über Wunder der Barbora von Žagare, in dem bis zum 14. Dezember 1940 schon 97 Fälle eingetragen worden waren, doch keiner der Fälle wurde kanonisch untersucht. Zur Sowjetzeit glaubte man, dass das Registrationsbuch über die Wunder der Barbora von Žagare verschwunden war. Nach Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens im Jahre 1990 hat der Pfarrer der Heiligen-Apostel-Peter-und-Paul- Kirche von Žagare Boleslovas Babrauskas SJ die Suche dieses Buches angefangen und es schließlich im Jahre 1994 gefunden.

Dieses unermesslich wertvolle Registrationsbuch über die Wundertaten hatte der Priester Pranciškus Ščepavicius verwahrt, der zur damaligen, für die litauische Kirche schweren Zeit im Amt des Pfarrers der Kirche der Alten Žagare war. Dieses Buch, kein Zweifel, bezeugt am besten den Ruf der Wundertäterin Barbora – fama sanctitatis, der, ungeachtet diverser politischer Wenden und Okkupationsregime, nie unterbrochen wurde.

PROZESS DER SELIG-UND HEILIGSPRECHUNG

Auf Anfrage des Bischofs Eugenijus Bartulis der Diözese Šiauliai wegen der Einleitung des Selig- und Heiligsprechungsverfahrens bezüglich Barbora von Žagare Nr. 0376/04 vom 11. November 2004 hat der Heilige Stuhl am 13. Mai 2005 mitgeteilt, dass nach festgelegten Normen der Kongregation für Heiligsprechungsprozesse vom 7. Februar 1983, die sich für Bischöfe zur Forschung der heiligen Verfahren eignen, keine Hindernisse zur Einleitung des Verfahrens bestehen.

Aufgrund der oben genannten Zustimmung und unter Rücksichtnahme auf den Wunsch der Gläubigen der Diözese Šiauliai hat der Bischof Eugenijus Bartulis am 24. September 2005 den Prozess für Selig- und Heiligsprechung der Barbora von Žagare feierlich angefangen.

    Zur Führung des Verfahrens wurden folgende Mitglieder des Tribunals ernannt: Postulator – P. Liz. liturg. Mindaugas Grigalius, Richter – P. Liz. theol. Tomas Kedušis, Rechtsverteidiger – P. Liz. theol. Saulius Paliūnas, Notar – Sr. Danutė Jonė Sakalauskaitė ACJ.

HAUPTQUELLEN

  1. Dioec. 713, An. 1755 D. no Antonio Tiskevicius, Dioecesis Samogitiae, vol. 64, fol. 220, in: Archivum Secretum Apostol. Vaticanum, Congr. Concilio, Lib. litt. visit. (1752–1758), fol. 299 r-301 r.
  2. Relationes Status Dioecesium in Magno Ducatu Lituaniae [Žemaičių vyskupo Antano Tiškevičiaus reliacija popiežiui Benediktui XIV 1755 m.], vol I. Dioeceses Vilnensis et Samogitiae, red. Paulius Rabikauskas SJ, Roma: Academiae Lituana Catholica Scientiarum, 1971, p. 366–368.
  3. Ištrauka iš 1755 m. vyskupo Antano Tiškevičiaus reliacijos nr. 713 popiežiui Benediktui XIV. Apie Dievo Tarnaitės Barboros Žagarietės užtarimu įvykusius stebuklus, iš lotynų kalbos vertė Stanislovas Poniškaitis, in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas, orig.: Relationes Status Dioecesium in Magno Ducatu Lituaniae, vol. 1. Dioeceses Vilnensis et Samogitiae, Roma: Academiae Lituana Catholica Scientiarum, 1971, p. 366–368.
  4. Barboros Žagarietės užtarimu įvykusių stebuklų registracijos knyga [lenkų ir lietuvių kalba, stebuklai pradėti registruoti vysk. Motiejaus Valančiaus įsakymu 1860-01-07, baigti registruoti 1940-12-14], in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas.
  5. Barboros Žagarietės užtarimu įvykusių stebuklų registracijos knyga, iš lenkų kalbos vertė Irena Katilienė, in: Lietuvių katalikų mokslo akademijos metraštis, Vilnius, 2000, t. 16, p. 454–523.
  6. 1876 m. liepos mėn. 9 d. Kauno vicegubernatoriaus Ryžkovo raštas Žemaičių vyskupui Aleksandrui Beresnevičiui, In: F. 1671. Ap. 4. B.500. L. 6, 6v., 7.
  7. Paulius Guga, Biografijos: Barbora Žagarietė [savilaida, 1964], in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas.
  8. Congregazione delle Cause Dei Santi, prot. nr. 2644 – 1 / 04, Romae, die 13 Maii A.D. 2005.
  9. Barboros Žagarietės užtarimu gautos Dievo malonės: per 2006–2008 metų mokslines ekspedicijas užrašyti atvejai, užrašė Rasa Račiūnaitė-Paužuolienė, in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas.
  10. Sofija Lažinskaitė, [asmenis liudijimas], in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas.

WISSENSCHAFTLICHE ARBEITEN

  1. Paulauskas A. Nepaskelbta lietuvių tautos šventoji: Religijos mokslų bakalauro darbas, vad. dr. kan. A. Kajackas, Kaunas: Kauno tarpdiecezinė kunigų seminarija, Teologijos fakultetas, 1993, 36 p.
  2. Matulytė E. Barboros Žagarietės šventumo opinija ir garbinimas Žiemgaloje: Religijos mokslų bakalauro darbas, vad. dr. A. Motuzas, Kretinga: Šv. Antano religijos studijų institutas, 1998, 37 p.
  3. Margevičiūtė V. Barboros Žagarietės – XVII šimtmečio liaudies šventosios kulto istorija Lietuvoje: Istorijos mokslų bakalauro darbas, vad. vysk. dr. J. Boruta SJ, Vilnius: Vilniaus valstybinis universitetas, Istorijos fakultetas, Naujosios istorijos katedra, 1999, 38 p.
  4. Karoblytė E. Barboros Žagarietės užtarimu patirtos Dievo malonės: Religijos mokslų bakalauro darbas, vad. dr. A. Motuzas, Kretinga: Šv. Antano religijos studijų institutas, 2001, 33 p.
  5. Stupelytė J. Dievo tarnaitės Barboros Žagarietės šventumo garsas Lietuvoje: tradicijos ir dabartis: Magistro darbas, vad. dr. A. Motuzas, Vilnius: Vilniaus pedagoginis universitetas, Istorijos fakultetas, Katalikų tikybos katedra, 2007, 72 p.
  1. Mitrikas K. Žagarės bažnyčių istorija: Bakalauro baigiamasis darbas, vad. asist. dr. P. Spurgevičius, dr. L. Klimka, Vilnius: Vilniaus pedagoginis universitetas, Istorijos fakultetas, Visuotinės istorijos katedra, 2007, 43 p.
  1. Dyglys M. Dievas Tarnaitės Barboros Žagarietės gerbimo istorija Žiemgaloje: Magistro darbas, vad. vysk. dr. J. Boruta SJ, Telšiai: Telšių Vyskupo Vincento Borisevičiaus kunigų seminarija, 2008. 65 p.

IMPRIMATUR

Eugenijus Bartulis

Episcopus Siauliensis

Šiauliai, 11.10.2018

Nr. D-018/18

 

Gebet um die Seligsprechung

der Dienerin Gottes Barbora von Žagarė

Du, uns liebender Gott, herzlich bitten wir Dich um die baldige Seligsprechung durch die Kirche der im jungen Alter verstorbenen Dienerin Gottes Barbora von Žagare [Schagarren]. Durch den Glauben tief geprägt, hat sie die Armen hingebungsvoll versorgt und ist jung verstorben. Im Laufe der vier Jahrhunderte nach ihrem Tod ist sie bekannt geworden durch Wunder, die sie gewirkt hat, und durch zahlreiche Gnaden, die sie vielen Menschen erwiesen hat. Mögen alle, besonders die jungen Christen, die durch ihre Fürsprache Gnaden erhalten haben und in der gegenwärtigen Zeit geprüft werden, im Glauben und im Vertrauen zu Gott erstarken. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

  1. Dienerin Gottes Barbora von Zagare,
  2. bitte für uns!

    Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

    Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

    Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

GEBET UM GESUNDHEIT AUF DIE FÜRSPRACHE

DER DIENERIN GOTTES BARBORA VON ŽAGARĖ

Jesus, der Du uns liebst, Du gibst uns Mut: “ Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.” (Matthäus 18:19–20).

Herr, ich bitte um die Fürsprache Deiner Dienerin Barbora von Žagarė. Wenn es Deinem Willen entspricht und heilsam für die Seele und den Körper von [Namen der Kranken nennen] ist, bitte ich Dich demütig, schenke mir [Namen der Kranken nennen] die Gesundheit wieder.

“Herr, ich suche Zuflucht bei dir. Lass mich doch niemals scheitern” (Psalm 31:2).

 

LITANEI ZUR DIENERIN GOTTES BARBORA VON ŽAGARĖ

Herr, erbarme dich. – Christus erbarme dich.

Herr, erbarme dich. – Christus erbarme dich.

Gott Vater im Himmel, erbarme dich unser!

Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme dich unser!

Gott Heiliger Geist, erbarme dich unser!

Heiliger dreifaltiger Gott, erbarme dich unser!

Wir antworten nach jeder Anrufung:

                                                   bitte für uns!

Mutter aller keuschen Jungfrauen, –

Die du dich in der Herrlichkeit des Himmels mit allen Heiligen erfreust, –

Dienerin Gottes Barbora von Žagarė, –

Jungfrau, die keusch gelebt hast, –

Die du dein Leben Christus anvertraut hast, –

Die du deine Jugend Christus geopfert hast, –

Du Braut Jesu –

Die du dem Willen Gottes gehorsam warst, –

Entbrannt von der Liebe zum Eucharistischen Jesus, –

Berufen zur Verkündigung der Keuschheit des Leibes, –

Die du die Freude der Ewigkeit schon auf Erden gelebt hast, –

Die du den Alltag durch Gebet und Fasten geheiligt hast, –

Die du in der Natur das Abbild der Schönheit der Ewigkeit entdeckt hast, –

Die du den Duft der Heiligkeit ringsherum verbreitet hast, –

Du warst demütig gegenüber den Vorgesetzten der Kirche, –

Die du Kraft bekommen hast zu leben von der Liebe des Gekreuzigten,-

Die du der Führung des Heiligen Geistes gehorsam warst, –

Die du die Sünde im eigenen Körper durch die Einheit mit Christus gekreuzigt hast, –

Die ihr Dasein mit Gebetsleben geschmückt hast, –

Die nachts die Einheit mit Christus erlebt hast, –

Die das Herz für die Gaben des Himmels weit geöffnet hat, –

Die beim Sterben die Seele mit der Heiligsten Dreifaltigkeit verbunden hat, –

Die im Traum ihren Namen offenbart hat, –

Du stille Heldin Christi, –

Du hast die Seelen der Litauer von den heidnischen Verstrickungen befreit, –

Fürsprecherin in den Schwierigkeiten des Lebens und in Krankheiten, –

Beschützerin der Armen, –

Beschützerin vor dem Brand, deren Körper unversehrt blieb, –

Heiligkeit und Keuschheit durch den toten Körper ausstrahlende, –

Leuchtender Stern Gottes in Seiner Ehrenkrone, –

Demütige Dienerin Gottes Barbora von Žagarė, –

Lasset uns beten. Allmächtiger Ewiger Gott, der Du uns durch Jesu Leidenstaufe, Tod und Auferstehung für das ewige Leben wiedergeboren und zur Heiligkeit berufen hast, dich bitten wir, schütze uns durch das Vorbild des Lebens der Jungfrau und Dienerin Gottes Barbora von Žagarė und ihre aufopfernde Liebe um des Himmelsreiches willen vor jeder Sünde, vor jeder Gefahr und den Versuchungen des Bösen und lass uns auf ihre Fürbitte die Freude des ewigen Lebens erlangen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

GNADEN GOTTES DURCH FÜRSPRACHE DER DIENERIN GOTTES BARBORA VON ŽAGARĖ

Anmerkungen:

  1. Wunder werden nachstehend anhand folgender Quellen angegeben:
  2. a) Auszug aus der Relation des Bischofs Antanas Tiškevičius an den Papst Benedikt XIV. Nr. 713 vom Jahre 1755. Über Wunder, gewirkt durch Fürsprache der Dienerin Gottes Barbora von Žagarė, Übersetzung aus dem Lateinischen von Stanislovas Poniškaitis, in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas, Orig.: Relationes Status Dioecesium in Magno Ducatu Lituaniae, Bd. 1. Dioeceses Vilnensis et Samogitiae, Rom: Academiae Lituana Catholica Scientiarum, 1971, S. 366–368.
  3. b) Registrationsbuch der Wunder durch Fürsprache der Barbora von Žagarė, Übersetzung aus dem Polnischen von Irena Katilienė, weiterer Teil der Fälle – in Litauisch erfasst, in: Lietuvių katalikų mokslo akademijos metraštis, Vilnius, 2000, Bd. 16, S. 454–523.
  4. c) Gnaden Gottes, erhalten durch Fürsprache der Barbora von Žagarė: Fälle nach 1940, beschrieben bei wissenschaftlichen Expeditionen in den Jahren 2006 bis 2008, in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas.
  5. d) Paulius Guga, Biographien: Barbora von Žagarė [Samisdat, 1964], in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas.
  6. e) Sofija Lažinskaitė, [persönliches Zeugnis], in: Šiaulių vyskupijos archyvo DTBŽbb fondas.
  7. Anhand der oben angegebenen Quellen (Fälle werden gekürzt, nacherzählt, redigiert) werden Gnaden Gottes durch Fürsprache der Barbora von Žagarė nach Internationaler Klassifikation der Krankheiten (engl. ICD) der Weltgesundheitsorganisation (engl. WHO) gegliedert, um Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit der an Menschen erteilten Hilfe zu zeigen. Dieses System der Codes umfasst Krankheiten, verschiedene Symptome, pathologische Zustände, Beschwerden, soziale Umstände, äußerliche Gründe der Verletzungen und Krankheiten. (ICD-10-AM wurde seit 1992 eingesetzt). Weitere Fälle, die nach diesem System nicht zugeordnet werden können, werden als „Fälle aus dem Leben“ genannt.
  8. Weiterhin werden 116 (einhundert sechzehn) typologische Hauptfälle dargelegt, wobei ihre Hauptmerkmale hervorgehoben werden. In Klammern angegebene Eintragsnummern entsprechen den Eintragsnummern der Quelle. Durch kursivierte Schrift werden Merkmale der Krankheiten aus den Zeugnissen und Daten der Registration der Wunder gekennzeichnet.

HINWEISE

Informationen über Dienerin Gottes Barbora von Žagarė sind im Internet hier zu finden:

https://www.sventumogarsas.lt/barbora-zagariete/

 

INFORMATIONEN ÜBER DIE ERLEBTEN GNADEN GOTTES DURCH FÜRSPRACHE DER DIENERIN GOTTES BARBORA VON ŽAGARĖ SENDEN SIE BITTE UNTER DIESER ADRESSE:

DTBŽbb

Šiaulių vyskupijos kurija

(Kurie der Diözese Šiauliai)

Tilžės Str. 186

LT-76294 Šiauliai

Litauen

Tel.: +370 41 521110

Fax: +370 41 521114

E-Mail:

siauliai.beatifikacija@gmail.com

siauliukurija@gmail.com

 

Wir bedanken uns und bitten Sie, neben den Zeugnissen auch Ihre genaue Adresse anzugeben:

 

ANMERKUNG

Falls neue Erfahrungen über das Leben der Dienerin Gottes Barbora von Žagarė entdeckt werden, wird dieser Text entsprechend ergänzt.

LANDKARTEN

LANDKARTE LITAUENS, ŽAGARĖ

LANDKARTE BALTISCHER STAATEN

TEIL I. Fälle der gnade gottes nach relation des bischofs Antanas Tiškevičius

Antanas Tiškevičius, Graf von Lahojsk (weißruss. Лагойск) und Berdytschiw (ukr. Бердичів), Sohn von Emmanuel Wladislav, wurde 1700 in Lahojsk geboren. In der Jugend hat er sich entschieden, (ein) Priester zu werden, und ist dem Stand der Geistlichen beigetreten. Antanas Tiškevičius war Kanoniker von Vilnius. Im Jahre 1744 hat er das Priesterseminar Samogitien von Kražiai nach Varniai als Hauptstadt der Diözese Samogitien verlegt. 1752 wurde durch ihn die Synode der Diözese Samogitien in Varniai einberufen.

Bischof Antanas Tiškevičius folgte den Fußstapfen seines Vorgängers Bischofs Jurgis Tiškevičius, unterstützte auf allerlei Weise die von dieser gegründeten Diözese Samogitien. Im Jahre 1750 hat er den Bau der neuen hölzernen Kirche und 1762 die Umbettung der sterblichen Überreste des Bischofs Jurgis Tiškevičius, die aus Königsberg hergebracht worden waren, unter dem großen Altar der Kirche veranlasst. Später wurden die sterblichen Überreste in Varniai umgebettet. 1744 wurde Bischof Antanas Tiškevičius mit dem Orden des Weißen Adlers ausgezeichnet, später zum Mitglied des Obertribunals ernannt. (Der Bischof ist 1762 in Alsėdžiai, im Gutshof der Diözese, gestorben. Bestattet wurde er in Varniai.) s.u.

Er hat in der Akademie in Vilnius studiert und den Grad eines Doktors erlangt, zwei Jahre studierte er Theologie.  1715 wurde er zum Priester geweiht.  Am 20. Juli 1739 wurde er zum Titularbischof von Mennitho und um Beihilfen des Bischofs von Kiew ernannt, am 16. September 1740 wurde er schließlich ins Amt des Bischofs von Samogitien versetzt. Nachdem er in der Diözese angekommen war, besuchte er die Pfarreien; sorgte für ie Weiterbildung der Priester, indem er für sie einen dreimonatigen Kurs in Varniai organisierte. Die Kleriker des Seminars übergab er in Obhut der Piaristen, sorgte für die Steigerung der Anzahl der Kleriker; das Priesterseminar Varniai versetzte in die neuen Holzgebäude und er hat für Kleriker und Priester eine obligatorische 7-tägige Anbetung eingeführt.  In Varniai hat er die Rochusbrüderschaft angesiedelt; erlaubte die Gründung des Klosters der Marienschwestern; er hat die Diözese in 10 Dekanate eingeteilt, eine Ordnung über Wallfahrten der Pfarreien zu den Großen Kirchweihfesten in Šiluva und Žemaičių Kalvarija festgelegt. Vom 4. bis 6. Juni 1752 har der Bischof die Diözese-Synode einberufen, deren Beschlüsse in Vilnius gedruckt wurden.  Er hat den Bau der Kirche in Žemaičių Kalvarija veranlasst, ebenso hat er bei der Kirche Mosédis das Pfarrhaus für Priester gegründet, die pastoralen Aufgaben nicht mehr durchfühtren. Aus Preußen wurden durch seine Initiative die sterblichen Überreste des Bischofs J. Tiškevičius hergebracht und im unterirdischen Geschoss der Kirche Žemaičių Kalvarija bestattet. Seine gedruckten Werke: „Krolewska droga do nieba albo žycie S. Kazimierza krolewica polskiego y W. Ks. L.“ (1752); „Synodus dioecesana Mednicensis seu Samogitiae“ (1752) und ihm gewidmetes Werk, übersetzt aus dem Polnischen, „Pedelis miros saldžiausi medi kryžiaus Jezusa Pona“ (1750).

Bischof Antanas Tiškevičius ist am 31. Januar 1762 auf dem Gutshof der Diözese in Alsėdžiai gestorben und wurde in Krypta der Bischöfe in Kathedrale Varniai bestattet. (s.o.)

(Biographie nach: http://www.straipsniai.lt/zmones/informacija/Izymus_zmones/puslapis/5389 )

Am 11. August 1745 konsekrierte Bischof Antanas Tiškevičius die Kirche des Alten Žagarė. Zu diesem Anlass besichtigte er die unversehrten sterblichen Überreste der Barbora. Dies, was er über Barbora von Žagarė gehört hatte, beschrieb er dem Papst Benedikt XIV. im Jahre 1755 in der Relation über die Diözese Samogitien. Dem Heiligen Stuhl im Vatikan legte Bischof Antanas Tiškevičius acht Wunder dar, die sich durch Fürsprache der Dienerin Gottes Barbora von Žagarė ereignet hatten.  Der litauische Prof. Paulius Rabikauskas, SJ, der in Rom lebte und an der Päpstlichen Universität Gregoriana tätig war, interessierte sich für dieses Dokument, er redigierte es und ließ es im Jahre 1971 drucken.

AUS DER RELATION BISCHOFS SAMOGITIENS ANTANAS TIŠKEVIČIUS AN DEN PAPST BENEDIKT XIV

Ich meine, es sei wertvoll, den Leichnam einer dem Gott werten Jungfrau zu erwähnen, der durch seine zahlreichen Wunder sehr bekannt wurde.  Es lebt keiner mehr, der den Namen oder den Stamm dieser Jungfrau kannte, nur ist sie im Traum einiger Personen erschienen und sich Barbora genannt. […]  

Jedoch in Asche der Verstorbenen gelegen, von wütendem Feuer nicht angegriffen, an keinem Teil abgebrannt, sogar nicht am Haar, vollkommen unversehrt wurde der Körper der keuschen Jungfrau (aus der Asche) genommen und wieder mit Verehrung in den Sarg gelegt, als echtes Zeugnis der Macht Gottes und ihrer (d.h. der Jungfrau) Verdienste. Auch heute ist er unversehrt, nur etwas angeschwärzt. […]  

Eine Menge von Unglücklichen, an unheilbaren Krankheiten Leidenden suchen Unterstützung (am Sarg der Jungfrau) und erleben gleich Hilfe. Die Erzählung wäre endlos, wenn ich all die beseitigten Behinderungen auch vorbeilaufend anfassen würde…

(Bischof Antanas Tiškevičius).

F00-99. PSYCHISCHE UND VERHALTENSSTÖRUNGEN

  1. Juni 1747. Marijona Karpovska, Bewohnerin von Dorf Ylakiai Bezirk Skuodas, die lange an Fallsucht (Epilepsie), Geistesschwäche (Demenz) und Anschwellung des Körpers litt, hat laut dem abgelegten Gelöbnis diese Jungfrau besucht. Sobald sie ihr Versprechen erfüllte, fühlte sich von dem Unheil der Epidemie (casibus epidemiae) und Beschwernis der Anschwellung befreit. (Eintrag Nr. 5).

 

  1. 29. Juni 1737. Elžbieta Strebulavič, Bewohnerin der Pfarrei Tryškiai, hat persönlich

über ihre sechsjährige Tochter Agota erzählt, die für ein halbes Jahr die Sprechfähigkeit verloren hatte. Die Mutter beschloss, sie nach Žagarė hinzubringen. Sofort nach dieser Entscheidung fing die Kranke an zu sprechen, wenn auch anfangs etwas schwer.  Dies war sehr überraschend für alle. Danach haben sie beide den Körper der Jungfrau besucht, und noch in der Kirche in Anwesenheit des Pfarrers fing das Mädchen an, ganz deutlich und reibungslos zu sprechen, wie es auch später sprach. (Eintrag Nr. 2).

G00-G99.  KRANKHEITEN DES NERVENSYSTEMS

  1. 2. Juni 1748. Jonas Vitoromanovičius, ein junger Mann aus einer adeligen Familie, der nach Paralyse der rechten Körperseite, d. h. des Kopfes und des Armes, wurde traditionell behandelt. Da Krankheit nicht verging, entschied er sich, um übernatürliche (divorum) Hilfe zu suchen. Vier Wochen ununterbrochen besuchte er all die Stätten, zu denen ihn sein besorgtes Herz führte, aber es änderte sich nichts. Einmal erblickte er im Traum Kirche von Žagarė, in der er nie gewesen war. Er sah, wie vier Priester den Sarg mit dem Körper der Jungfrau hochheben und ihn wieder senkten. Der Träumende, der nicht daran zweifelte, dass diese Jungfrau die Wundertäterin sei, küsste im Traum sehr demütig die rechte Hand der Jungfrau. Noch im tiefen Traum versunken, meinte er, er habe gänzlich die Gesundheit zurückbekommen, und mit dem Erwachen erlebte er, dass es auch wahr war.  Er fand, dass seine Genesung auf die wundertätige Jungfrau (divae) zurückzuführen sei, und beschloss, sie drei Jahre hintereinander jedes Jahr zu besuchen.  Er fuhr aber nur einmal nach Žagarė. Mit dem Zweifel, ob er seine Gesundheit wirklich durch Vermittlung dieser Jungfrau zurückbekommen hatte, fing er an, sein Versprechen zu ignorieren.  Einmal, bei solchen Erwägungen, wurde er wieder von sich erneuernden Paralyseschmerzen gelähmt, und die Erstarrung des Körpers wurde viel stärker als beim ersten Mal.  Noch im Heulen beschloss er, die einstige Versprechung bis zum Ende zu halten, und schon nach einem Tag wurde er wieder gesund. (Eintrag Nr. 8).

H00-H59. KRANKHEITEN DES AUGES UND DER AUGENANHANGSGEBILDE

  1. 29. Juni 1747. Barbora Rimšova, Bewohnerin der Pfarrei Akmenė, litt ein ganzes Jahr über an großen Augenschmerzen. Erschöpft von diesen fing sie an, Heiligtümer zu besuchen, aber alles war umsonst. Der Plan Gottes war anders. In einem Traum erschien die Jungfrau von Žagarė und hat sie aufgefordert, sie zu besuchen und einen Gottesdienst zu bestellen, dazu versicherte sie, dass die Augenschmerzen vollständig vergehen würden. Sobald sie im Traum ein Gelöbnis abgelegt hatte, erwachte die Zeugin Barbora aus dem Traum und war wieder gesund. (Eintrag Nr. 6).

Q00-Q99. ANGEBORENE FEHLBILDUNGEN, DEFORMITÄTEN UND CHROMOSOMENANOMALIEN

  1. 25. Februar 1748. Barbora, mit dem Familiennamen Rimkevičiova, Bewohnerin der

Pfarrei Rietavas, die nach Hilfe für ihren Sohn Ignacas suchte, weil er wegen zusammengezogenen Sehnen (nervis contractis) nicht gehen konnte, besuchte über ein ganzes Jahr durch Gnaden Gottes berühmte Stätten.  Nachdem sie gehört hatte, dass der Körper der Jungfrau von Žagarė aktiv von den Pilgern besucht wurde, brachte sie ihr Kind dorthin und sah bald, dass die Beine des Sohnes wiederbelebt und seine Schritte fester wurden. (Eintrag Nr. 7).

  1. 2. Juli 1746. Kristina Vasilkova aus dem Bezirk Grodno litt drei Jahre an Wassersucht. Der ganze Körper war angeschwollen. Als die physische Schwäche etwas weniger war, jedoch die Anschwellung kein bisschen vergangen war, begab sie sich nach Empfehlung der Priester zu den heiligen Stätten.   Bei Erfüllung ihres Gelöbnisses erfuhr sie, dass in Žagarė der Körper einer Jungfrau durch Wunder berühmt sei. Sie begab sich sofort auf den Weg von über 60 deutschen Meilen. Als sie nahe am Ziel war (,) und im Sichtfeld zwei Kirchen sichtbar wurden, erkundigte sie sich bei ihrer Mitreisenden, welche von ihnen berühmt sei durch die dem Gott werten sterblichen Überreste. Als diese auf die kleinere und mehr abgelegene zeigte, bat sie sehr eifrig um Hilfe der wundertätigen Jungfrau.  Im Nu spürte sie ihre Kräfte zurückkehren und fing an, mit lebhafteren Schritten zu gehen. Bei Annäherung an das Grab schon im Inneren der Kirche fühlte sie die Anschwellung weniger werden. Sie fühlte, wie ihre Gesundheit wiederkam. (Eintrag Nr. 4).

Z00-Z99. FAKTOREN, DIE DEN GESUNDHEITSZUSTAND BEEINFLUSSEN 

  1. 8. Mai 1735. Buchhändler Mykolas Mačiulskis versicherte durch Schwur, dass er von einer sehr schweren Krankheit ein halbes Jahr ans Bett gefesselt war. Als er sah, dass die Behandlung keine Hoffnung bereitete, erinnerte er sich unverhofft an die Jungfrau Barbora von Žagarė und versprach, ihr Grab zu besuchen und eine Messe für die Gesundheit zu bestellen. Nach drei Tagen stand er heil aus dem Bett auf. (Eintrag Nr. 1).
  2. 14. März 1746. Rožė, Ehefrau von Kazimieras Narkevičius, Bewohner der Pfarrei Žemaičių Kalvarija, lag einer sehr gefährlichen Krankheit wegen auf den Tod. Als sämtliche menschlichen Bemühungen zu genesen scheiterten, bat sie um Barboras Hilfe. An demselben Tag spürte sie Verbesserung und wurde gesund. Bald besuchte sie den Körper ihrer Retterin. (Eintrag Nr. 3).

TEIL II. Zeugnisse über gnaden gottes nach dem registrationsbuch, das bischof Motiejus Valančius zu schreiben angefangen hat (fälle von 1860 bis 1940)

MOTIEJUS VALANČIUS (1801–1875) – BISCHOF SAMOGITIENS, GELEHRTER, SCHRIFTSTELLER, BEGRÜNDER DER ABSTINENZBEWEGUNG.

Motiejus war das vierte Kind in der Familie von Mykolas Valančius und Ona Valančienė. Er wurde am 28. Februar 1801 im Dorf Nasrėnai in der Pfarrei Salantai Powiat (aus dem poln. Landkreis) Telšiai geboren. Anfang des 19. Jhs. Ist die Familie Valančiai vom Dorf Nasrėnai ins Dorf Klausgalviai-Medsėdžiai umgezogen.  Motiejus lernte im Gymnasium der Dominikaner in Žemaičių Kalvarija (1816–1821), später (1822–1824) in Varniai, und in den Jahren von 1824 bis 1828 studierte er im theologischen Seminar in Vilnius.

Am 1. September 1828 wurde er in der Kathedrale von Vilnius zum Priester eingeweiht. In den Schulen in Masyr (heute Weißrussland, Bezirk Homel) und in Kražiai (1834–1840) war er als Religionslehrer tätig.  Er war Professor an theologischen Hochschulen in Vilnius (1840–1842) und in Sankt Petersburg (1842–1844). Seit 1845 bis 1850 war er Rektor des Priesterseminars in Varniai. In den Jahren 1850 bis 1875 leitete er die Diözese Samogitien.

Der Seelenhirt starb am 17. Mai 1875. Er wurde in der Kathedrale Kaunas bestattet.

In 25 Jahren der Bischofstätigkeit hat er 550 Kleriker zu Priestern eingeweiht, über 700 000 Kindern Firmung gespendet, den Bau von 50 Kirchen veranlasst. Als Bischof Samogitiens sorgte er für die Gründung litauischer Schulen, Bibliotheken und Büchereien.  Er organisierte eine Abstinenzaktion, aufgrund dieser wurde in zwei Jahren etwa achtmal weniger Schnaps konsumiert.

In den Jahren 1864 bis 1904, als die litauische Presse verboten war, organisierte er die Tätigkeit der Bücherschmuggler und leitete sie. 

  1. Valančius hat über 50 Bücher geschrieben, von denen sind die wichtigsten: „Žemaičių

vyskupystė” („Bistum Samogitiens“ (zwei Teile)), „Kantyczkos” („Kirchenlieder“), „Palangos Juzė” („Juzė von Polangen“), „Antano Tretininko pasakojimai” („Geschichten von Antanas Tretininkas“), „Vaikų knygelė” („Kinderbüchlein“), „Paaugusių žmonių knygelė” („Büchlein für Erwachsene“) u. a.

  1. Valančius gilt als Klassiker litauischer Literatur und berühmter Autor der didaktischen Prosa.

 (Biographie nach: http://samogitia.mch.mii.lt/mpkelias/ASMENYS/valancius.lt.htm)

REGISTRATIONSBUCH ÜBER WUNDER, DIE DURCH FÜRSPRACHE DER BARBORA VON ŽAGARĖ GEWIRKT WURDEN

Seit Langem sind die sterbliche Überreste Barboras in dem Alten Žagarė durch Wunder bekannt. Wenn man sie jedoch nicht aufschreibt, ändern sie sich schnell und werden unglaubwürdig.  Um dies zu vermeiden und die Erinnerung an die Wunder für die Zukunft zu bewahren, wenn Gott vielleicht diese sterblichen Überreste zur öffentlichen Verehrung bereiten mag, bitten wir Dich vertrauensvoll, lieber Pfarrer in Christus, in dieses Buch alle wundersamen Ereignisse in Polnisch aufzuschreiben, die am genannten Grab Barboras vollbracht wurden oder neu vollbracht werden. Das Aufschreiben muss erfolgen nach Befragung der Zeugen, die zuverlässig, tugendhaft und fromm sind, und die die Umstände der Wunder verstanden haben und ohne Zweifel darüber umgehend schwören könnten, wenn die geistige Obrigkeit dies als erforderlich fände. 

(Motiejus Valančius, Bischof Samogitiens, Varniai, 1860)

A00-B99. BESTIMMTE INFEKTIÖSE UND PARASITÄRE KRANKHEITEN

  1. 26. Juni 1860. Barbora Kanvovska aus der Kleinstadt Endriejavas Bezirk Raseiniai, litt 28 Jahre an Gelbfieber, Medikamente waren unwirksam. Nachdem sie der seligen Barbora gelobt hatte, verließ die Gelbsucht ihren Körper umgehend. (Eintrag Nr. 17).
  2. 29. August 1862. Marijona Maciejauskienė aus der Kleinstadt Kalvarija Bezirk Telšiai hatte auf dem Körper, unter dem Herzen, einen schmerzenden Furunkel. Da es keine spezifische Behandlung gegen Furunkel gab, erfüllte die Frau jede Empfehlung, die sie hörte, um die Schmerzen etwas zu lindern, aber sie spürte keine Erleichterung. So litt sie darunter sogar fünf Jahre. Nachdem sie das Gelöbnis der seligen Barbora abgelegt hatte, durchbrach der Furunkel augenblicklich. (Eintrag Nr. 30.)
  3. 16. Mai 1864. Antanina Šimaitienė vom Dorf Klaišiai, das der Pfarrei Židikai Bezirk Telšiai gehörte, hatte drei Jahre lang auf den Beinen Furunkel, gehen konnte sie nur mit Krücken. Nach Ablegung des Gelöbnisses an Barbora, die in der Krypta der Kirche des Alten Žagarė bestattet und in fernen Regionen wegen der Wunder berühmt war, spürte sie schnellstens Erleichterung. In einem Jahr wurde sie allmählich völlig gesund. (Eintrag Nr. 32).
  4. 10. Juni 1871. Agnietė Jaraminienė vom Dorf Sarakai Pfarrei Gadunavas Bezirk Telšiai erzählte über zwei Ereignisse. Marcijona Petkevičiūtė hatte auf der Lende ein Geschwür – sehr schmerzhaft und durch nichts zu beeinflussen. Obwohl sie von Ärzten behandelt wurde, lag sie drei Monate ohne kleinste Erleichterung fast im Sterben. Nach ihrer Aufopferung der seligen Barbora verging die Schwäche, das Geschwür, das nicht einmal aufgebrochen war, verschwand, und die Frau wurde gesund.   Ein weiterer Fall: Domicėlė Viršilienė war von Paralyse gelähmt, völlig kraftlos, zwei Monate lang konnte sie nicht aus dem Bett kommen, der ganze Körper war angeschwollen. Nach Ablegung des Gelöbnisses an die selige Barbora fühlte sie sich umgehend besser, die Anschwellung ging zurück, sie konnte die Gelenke wieder bewegen und wurde völlig gesund.  (Eintrag Nr. 66).
  1. 6. Juni 1870. Ona Žakaitė aus der Kleinstadt Viekšniai Bezirk Šiauliai hatte stark schmerzende Brüste. Es wurde ihr gesagt, dass die Wundrose durch Erschrecken entsteht. Acht Monate lang litt sie an unerträglichen Schmerzen, denen eine ungeheure Schwäche folgte. Nach Ablegung des Gelöbnisses an die selige Barbora gingen die Schmerzen in die Beine über, auf denen bildeten sich Furunkel, die aufbrachen, Eiter entleerte sich, der Schmerz hörte auf und die Wunden wurden geheilt. Sie wurde völlig gesund. (Eintrag Nr. 56).
  2. 29. Juni 1939. Ona Navagreckienė aus dem Dorfe Venciškiai Pfarrei Akmenė hatte das kürzlich geborene Kind gestillt. Ende Juni oder Anfang Juli 1933 bildete sich ein Furunkel, später auf beiden Brüsten öffneten sich große Wunden. Sie ließ sich von zwei Ärzten – nämlich von Krankenhäusern der Bezirke Akmenė und Mažeikiai – beraten. Sie sagten, dass es nur eine Operation helfen würde. Am 29. Juni 1934 besuchte Ona den Grab Barboras in Žagarė. Sie spürte hier Verbesserung. Nach einigen Tagen wurde sie völlig gesund. Im August 1936 kehrte die Krankheit zurück. Jonas Navagreckis, Ehemann der Frau, glaubte, dass die Krankheit deswegen zurückkehrte, weil der Kirche von dem vollbrachten Wunder nicht mitgeteilt worden war. In der Kirche von Žagarė bat er die Barbora, seine Frau zu heilen, und dabei versprach er, dafür drei Abende hintereinander immer ein „Gegrüßet seist Du, Maria“ zu sprechen. Ende Dezember 1938 wurde die Ehefrau gesundl. (Eintrag Nr. 96).

C00-D48. NEUBILDUNGEN

  1. 27. Mai 1870. Tomas Lakštas aus der Kleinstadt Kalvarija Bezirk Telšiai Gouvernement Kaunas hatte seit Kindheit ab und zu Schmerzen an den Unterkieferspeicheldrüsen, fast tödlich kriegte er keine Luft. Die Anfälle dauerten zwei bis drei Wochen, jedes Jahr zwei bis dreimal, insgesamt zehn Jahre. An die Ärzte wandte er sich nicht, linderte die Schmerzen mit hausgemachten Heilmitteln, doch er konnte sie nicht beseitigen. Ein Bettler riet ihm, sich der seligen Barbora aufzuopfern. Tomas kam nach Žagarė und rieb diese Knoten bzw. Drüsen auf dem Hals, am Unterkinn, mit einer Haarsträhne Barboras. Seit diesem Tage kehrten weder Knoten noch Atemnot zurück. (Eintrag Nr. 51).
  2. 29. Mai 1872. Ein Adeliger aus dem Bezirk Šiauliai, nämlich Konstantinas Stulginskis, Sohn von Jokūbas, von der Herrschaft Babališkiai aus der Pfarrei Kurtuvėnai, hörte seit Frühkindheit von seinen Eltern – Jokūbas und Kotryna, von Stulginskiai der Matusevičiai – von ihren persönlich oder von anderen Menschen erlebten Wundern durch Barbora in der Alten Žagarė. Ihre Wunder erlebte er selbst ebenso: „1) 1865–1869 war ich schwer erkrankt an einer Krankheit, die die Ärzte mal Krebs, mal mit anderen grausamen Namen nannten; dank dem Willen des Obigsten Arztes, durch die Fürsprache Barboras, fand ich selber, ohne Rat der Ärzte, wirksame Medikamente, dank derer ich gesund wurde; 2) Im Juli 1863 und 3) am 14. Juni 1871, als für mich eine heilige Messe in der Kirche des Alten Žagarė – bei äußerst kritischer Zeit für meine Ehre und Interessen sowie Bemühungen der böswilligen Menschen gegenüber mir – gehalten wurde, erreichte mich an demselben Tag die günstigste Anordnung der Obrigkeit – ohne jede kleinste menschliche Hilfe, ohne meine Bemühungen, lediglich durch die Wirkung des Obigsten Richters, durch die Fürsprache und Rettung Barboras. Genauso in sonstigen häuslichen Gelegenheiten mit absolutem Vertrauen und rauem Herzen rufe ich um Hilfe Gottes durch die Verdienste derselben Barbora und erfahre wundervolle Rettung, Rat, Unterstützung und Hilfe“. (Eintrag Nr. 68).
  1. 23. Juni 1876. Bei Petras Šemeta aus der Pfarrei Žemalė im Bezirk Telšiai Einzelhof Lėlaičiai bildete sich in drei Monaten auf dem Gesicht ein Tumor. Die Ärzte sagten, es sollte Krebs sein, und erschreckten mich mit der Erklärung, dass er unheilbar sei. In dem Verständnis, dass die menschlichen Kräfte und die Wissenschaft nicht imstande sind, die menschlichen Kräfte und Wissenschaft die Gesundheit wiederzubekommen nicht imstande sind, wendete sich Petras an Gott durch Barbora um Vergebung der Sünden und Erbarmung. Von dem Moment an ging es ihm allmählich besser. Nach drei Wochen wurde er völlig gesund. (Eintrag Nr. 83).

D50-D89. KRANKHEITEN DES BLUTES UND DER BLUTBILDENDEN ORGANE SOWIE BESTIMMTE STÖRUNGEN MIT BETEILIGUNG DES IMMUNSYSTEMS

  1. 12. Juli 1874. Marcijona Stripinaitytė aus dem Dorfe Petrikai, das zu der Pfarrei Ylakiai im Bezirk Telšiai gehörte, litt neun Jahre an Blutsturz aus der Lippe und Nase, der ganze Körper war mit schmerzhaften Wunden übersät. Als eine arme Frau behandelte sie sich nur mit hausgemachten Arzneimitteln. Während der ganzen Zeit erschöpfte die Krankheit ihre Kräfte bis zur Ohnmacht. Einmal im Traum riet ihr ein alter Mann, sich an die selige Barbora in Žagarė um Fürsprache bei Gott zu wenden – so könnte sie gesundwerden. Sie ging seinem Rat nach und fühlte sich im Nu besser. Allmählich bekam sie mehr Kräfte, der Blutsturz hörte auf und die Wunden verheilten. Es blieben nur die inneren Schmerzen, die aber nicht so wie die früheren waren. Sie kam nach Žagarė, um den Allerhöchsten zu verehren und sich am Sarg der seligen Barbora für die wundersame Heilung zu bedanken. (Eintrag Nr. 81).

F00-F99. PSYCHISCHE UND VERHALTENSSTÖRUNGEN

  1. 6. Juni 1870. Ona Bazarienė von Einzelhof Stagintrakis aus der Pfarrei Lioliai im Bezirk Raseiniai wurde wegen Unruhe und Erschrecken derart geisteskrank, dass man sie zusammenbinden musste, denn alles, was sie erreichen konnte, auch Kleidung, zerrupfte sie in kleine Stücke, riss sich die Haare vom Kopf. Die Kinder stieß sie stets auf den Boden. Dies dauerte zehn Monate lang. Die Einheimischen wussten nicht, was sie unternehmen könnten, und beschlossen, das Gelöbnis der Barbora von Žagarė abzulegen. Nach dieser Handlung kehrte ihr Verstand zurück und die Frau wurde gänzlich gesund. (Eintrag Nr. 57).

G00-G99. KRANKHEITEN DES NERVENSYSTEMS

  1. 26. Juni 1856. Barbora Paltakaitė aus der Pfarrei Vaiguva im Bezirk Šiauliai hatte ein versteiftes Bein (Kontraktur). Nach Ablegung des Gelübdes an die selige Barbora spürte sie sofort Erleichterung und konnte nach Žagarė kommen, um ihr Versprechen zu halten. (Eintrag Nr. 3).
  2. 25. Mai 1859. Cecilija Nugarienė aus der Kleinstadt Kalvarija war acht Jahre lang paralysiert. Nach Ablegung des Gelübdes an die selige Barbora wurde es der Frau besser und sie wurde voll gesund. (Eintrag Nr. 6).
  3. 25. Juni 1859. Petronėlė Alseikaitė aus der Kleinstadt Kalvarija im Bezirk Telšiai hatte ein versteiftes Bein (Kontraktur) und war sehr krank. Nach dem Gelöbnis an die Barbora, die durch Wunder bekannt war, konnte sie bald ohne Krücken gehen, als ob sie diese nie gebraucht hätte. (Eintrag Nr. 8).
  4. 20. August 1859. Agota Bartkienė aus der Kleinstadt Kalvarija im Bezirk Telšiai litt unter so starken Kopfschmerzen, dass sie fast den Verstand verloren hatte. Nachdem sie der Barbora in Žagarė gelobt hatte, wurde sie in kurzer Zeit gesund. (Eintrag Nr. 12).
  5. 26. Juni 1860. Monika Žemgulytė aus der Kleinstadt und Pfarrei Endriejavas im Bezirk Raseiniai litt an versteiften Beinen (Kontraktur): Sie musste starke Schmerzen ertragen und drei Jahre konnte sie nicht ohne Krücken gehen. Nach dem Gelöbnis an die selige Barbora wurde sie bald gesund. Als sie nach Žagarė kam, gestand sie dieses ehrlich ein. (Eintrag Nr. 14).
  6. 16. Juni 1861. Magdalena Žoberienė aus der Kleinstadt Vaiguva im Bezirk Šiauliai hatte ein versteiftes Bein (Kontraktur), ein halbes Jahr half ihr keine Medizin. Nach dem Gelöbnis für Barbora wurde es ihr schnell besser. (Eintrag Nr. 21).
  7. 28. Juli 1862. Petronėlė Alseikaitė aus der Pfarrei Kalvarija im Bezirk Telšiai litt vier Monate an unerträglichen Kopfschmerzen und fühlte sich deswegen sehr schwach. Die Ärzte sagten, dass die Medizin hier nicht behilflich sein könne und sie sterben würde. Nach dem Gelöbnis an Barbora, die in der Krypta der Kirche des Alten Žagarė bestattet war, besserte sich der Gesundheitszustand sehrk. Nach vier Wochen konnte sie schon die fünfzehn Meilen weite Reise ertragen, um das Versprechen zu erfüllen. (Eintrag Nr. 26).
  8. 28. Juli 1862. Domicėlė Alseikaitė aus der Kleinstadt und Pfarrei Kalvarija im Bezirk Telšiai war mehrere Jahre an Fallsucht (Epilepsie) erkrankt, auf einem Auge war sie beinahe blind. Nach dem Gelöbnis fühlte sie eine Abschwächung der Anfälle und sie konnte mit dem schwachen Auge wieder besser sehen. (Eintrag Nr. 27).
  9. 26. Mai 1865. Uršulė Aleknaitė aus der Pfarrei Seda im Dorf Dimgailiai im Bezirk Telšiahatte hatte das rechte Bein und den rechten Arm versteift (Kontraktur). Nach dem Gelöbnis an Barbora ging es ihr sofort besser, das Bein streckte sich aus, sodass sie selbst nach Žagarė zum Beten gehen konnte. Der Arm blieb noch versteift. (Eintrag Nr. 35).
  10. 7. Mai 1869. Bei Ona Vyšniauskienė (65 Jahre) aus der Pfarrei Kartena in der Kleinstadt Kretinga, Tochter von Antanas und Marijona, geboren im Gouvernement Kaunas im Bezirk Telšiai, traten plötzlich unerträgliche Kopf- und Gesichtsschmerzen auf. Sie besuchte mehrere durch Wunder berühmte Stätten, aber es half ihr nichts. Ihr Gesicht verdrehte sich vor Schmerzen und blieb so fünf Wochen lang. Einmal nachts im Traum erschien eine Frau, die sagte: „Wenn du gesund werden möchtest, musst du dich der Barbora in Žagarė aufopfern“. „Wie soll ich es, so klapprig, und noch aus so großer Entfernung “, – erwiderte sie. Die Unbekannte versicherte eifrig: „Du kannst gesundwerden, solange du noch freie Zeit hast“. Es war kurz nach Neujahr. Als Ona erwachte, fühlte sie sich völlig gesund: Sie hatte keine Kopfschmerzen, das Gesicht wurde wieder normal und sie konnte wie früher gehen. Von diesen Veränderungen waren alle Zeugen des wundersamen Ereignisses überrascht. (Eintrag Nr. 44).
  11. 7. September 1869. Justinas, der Sohn von Juozapota Landsbergienė, einer Witwe aus Riga, war acht Jahre an Fallsucht (Epilepsie) oder Krankheit des hl. Vitus erkrankt. Es wurde alles unternommen, um dieses Unglück loszuwerden, aber es gab keine Besserung. Man sagte – so eine Krankheit sei unheilbar. Jemand riet, bei der durch Wunder bekannten seligen Barbora um Hilfe zu bitten. Die Mutter schwur sofort, deren Grab zu besichtigen und da zu beten. Nach diesem Versprechen war der Sohn Justinas sofort auf dem Weg der Genesung. Die Krankheit kehrte nicht mehr zurück. Dieses Wunder hat Juozapota Landsbergienė im Pfarrhaus des Neuen Žagarė beim Fest der Bruderschaft erzählt, als sie zum zweiten Mal nach Žagarė gekommen war, um sich beim Sohn Gottes für die wundervolle Genesung durch Vermittlung Barboras zu bedanken. (Eintrag Nr. 47).
  12. 5. Juni 1870. Jonas Mileška aus der Pfarrei Tryškiai im Dorf Birbiliškė im Bezirk Šiauliai war ungefähr ein Jahr an Fallsucht (Epilepsie) krank. Die Ärzte bestätigten, dass die Krankheit unheilbar sei. Nachdem er sein Versprechen der Barbora gegeben hatte, fing er an, sich viel besser zu fühlen, und wurde völlig gesund. (Eintrag Nr. 52).
  13. 6. Juni im Jahr des Herrn 1870. Barbora Vanagaitė aus der Kleinstadt Kėdainiai im Bezirk Raseiniai hatte Wunden auf den Armen und Beinen. Die rechte Seite des Körpers war durch Paralyse gelähmt. Unter solchem Zustand litt sie beinahe zwei Jahre lang, wobei sie auch eine fürchterliche Schwäche erlebte. Die Frau nahm unterschiedliche von mehreren Ärzten verschriebene Medikamente ein. Aber die Wunden auf den genannten Körperteilen heilten nicht, deswegen konnte sie die erstarrten Gelenke nicht bewegen. Auf Rat von jemandem brachte sie Gebetsopfer der Barbora dar. Bald wurde es ihr besser, die Gelenke wurden beweglich, die tödlich quälende Schwäche verschwand. (Eintrag Nr. 53).
  14. 6. Juni 1870. Bei Elžbieta Valcienė aus der Pfarrei Viekšniai aus dem Dorf Naikiai im Bezirk Šiauliai zitterten die Hände, und dies fing als Folge eines Erschreckens an. Sie quälte sich sechs Monate. Die Einnahme von hausgemachten und homöopathischen Medikamenten war unwirksam. Sie gab an verschiedene wundersame Stätten Opfer hin – leichter wurde es nicht. Nachdem sie aber der Barbora das Verspechen gegeben hatte, hörte das Zittern sofort auf und wiederholte sich nie. (Eintrag Nr. 55).
  15. 30. Mai 1873. Uršulė Šukiūtė, die Tochter von den Arbeitern Vincentas und Marijona, aus dem Dorf Juodeikiai im Bezirk Šiauliai, erkrankte plötzlich an Kopfschmerzen, das Herz wurde schwächer, jede Minute wurde sie von Luftmangel gequält. Die Mutter bat Gott durch Barbora um Gesundheit für die Tochter. Als Tochter erwachte, sagte zu der Mutter: „Wollen wir fahren, Mutter?“. Diese fragte: „Wohin?“ Tochter: „Nach Žagarė“. Nachdem sie gefragt wurde, wozu sie dorthin fahren sollten, antwortete die Tochter: „Jemand hat mir gesagt, dass ich bis zum Sonntag gesund werde“. Seit diesem echt wundersamen Augenblick fühlte sich Uršulė besser und wurde völlig gesund. (Eintrag Nr. 73).
  16. 14. Juni 1873. Uršulė Gutinaitienė aus der Kleistadt Pagramantis im Bezirk Raseiniai im Gouvernement Kaunas hatte vier Monate lang versteifte Beine (Kontraktur). Ärztliche Medikamente halfen nicht. Nach dem Versprechen für die wundertätige Barbora von Žagarė wurde es ihr am dritten Tag besser, etwas später wurde sie völlig gesund. (Eintrag Nr. 75).

H00-H59. KRANKHEITEN DES AUGES UND DER AUGENANHANGSGEBILDE

  1. 16. Juni 1857. Emilija Eigvilaitė aus der Pfarrei Salantai in der Ortschaft Jogeliškė im Bezirk Telšiai hatte einige Monate unerträgliche Augenschmerzen, deshalb konnte sie sehr schlecht sehen. Nach dem Versprechen an die selige Barbora hörte der Schmerz plötzlich auf, die „listige“ und gefährliche Augenkrankheit verging, die Erblindung verschwand. (Eintrag Nr. 4).
  2. 12. Juni 1859. Domicėlė Ulbaitė aus der Pfarrei Alsėdžiai im Bezirk Telšiai hatte lange Jahre, beinahe von Geburt an, ein Augenleiden, keine Ratschläge zur Behandlung halfen. Nachdem sie der Barbora ein Versprechen gegeben hatte, wurde sie sofort gesund. (Eintrag Nr. 7).
  3. 27. Juli 1859. Petronėlė Čekauskienė aus der i Kleinstadt Gegrėnai im Bezirk Telšiai litt sieben Jahre an jener Augenkrankheit. Kein ärztlicher Rat half, die Krankheit sagte ewige Blindheit voraus – sie konnte nicht einmal den Weg unter ihren Füßen sehen. Nach dem Versprechen an Barbora, die ihr durch Wunder bekannt war, besserte sich ihr Sehen so stark, sodass die Frau ohne jeglichen Begleiter allein nach Žagarė kommen konnte, um das Versprechen zu erfüllen. (Eintrag Nr. 9).
  4. 12. Mai 1860. Der Gutsherr Feliksas Novickis aus der Pfarrei Kuršėnai des Dorfes Šliupčia im Bezirk Šiauliai hatte ein unheilbares Schleiersehen (Leukom). Im Traum riet ihr jener alte Mann, die selige Barbora, berühmt durch Wunder, im unterirdischen Geschoss der Kirche des Alten Žagarė zu besuchen. Laut der Aussage des alten Mannes würde er dann sein Sehen zurückerhalten. Der Gutsherr versprach dies und wurde im Nu geheilt. Er kam nach Žagarė zur Erfüllung seines Versprechens. (Eintrag Nr. 13).
  5. 27. Mai 1861. Ona Majevska und Agnietė Každailaitė aus der Kleinstadt Alsėdžiai im Bezirk Telšiai sagten, dass sie beide ein Augenleiden hätten. Nachdem sie der Barbora ein Versprechen gegeben hatten, verschwanden die Augenschmerzen. (Eintrag Nr. 20).
  6. 29. August 1862. Marcijona Jankauskienė aus der Kleinstadt Lieplaukė im Bezirk Telšiai hatte ein Jahr lang Augenschmerzen sowie unerträgliche Kopfschmerzen. Medikamente halfen nicht. Nach dem Versprechen an die durch Wunder bekannte selige Barbora, bestattet in der Kirche des Alten Žagarė, wurde es der Marcijona plötzlich besser. (Eintrag Nr. 29).
  7. 18. Oktober 1867. Antanas Soroka, ein Gutsherr von dem Gut Pagedotis im Bezirk und der Pfarrei Raseiniai, war vier Jahre lang fast blind. Nach dem Versprechen wurde es ihm sofort besser, und nach vier Monaten kam er mit beinahe gesunden Augen nach Žagarė zur Erfüllung seines Versprechens – nämlich die Verehrung der sterblichen Überreste Barboras und Danksagung an Gott, der Wunder durch seine Heiligen vollbringt. (Eintrag Nr. 38).
  8. 29. Mai 1868. Elžbieta Kondrotaitė aus der Pfarrei Veiviržėnai im Bezirk Telšiai litt fast ein Jahr an großen Augenschmerzen und Rheuma in den Beinen. Sie nahm ziemlich lange die von Ärzten verschriebenen Medikamente ein. Eine Erleichterung gab es nicht. Nachdem sie der Barbora ein Versprechen gegeben hatte, wurde sie allmählich wieder gesund. Nach drei Monaten waren die Augen beinahe gänzlich geheilt, und der Schmerz hörte in dem Maße auf, dass sie das Versprechen erfüllen konnte. (Eintrag Nr. 41).
  9. 21. September 1868. Magdalena Rūkštelienė, eine Witwe aus der Kleinstadt und der Pfarrei Girkalnis im Bezirk Raseiniai war zwei Jahre lang erblindet. Hausgemachte Medikamente halfen nicht. Am Ende des zweiten Jahres gab sie der seligen Barbora ein Versprechen. Das Sehen wurde sofort besser. (Eintrag Nr. 42).
  10. 21. September 1868. Petronėlė Giedraitytė aus der Kleinstadt und der Pfarrei Girkalnis im Bezirk Raseiniai litt über zwei Jahre an Augenschmerzen. Außerdem bildete sich am Halsbereich ein Tumor oder Furunkel. Doppelte Beschwerde quälte sie Tag und Nacht mit unerträglichen Schmerzen. Es halfen weder hausgemachte noch vom Arzt verschriebene Medikamente. Jemand riet ihr, der seligen Barbora ein Versprechen zu geben. Als sie dies erfüllte, spürte sie sofort Erleichterung in den Augen, der Furunkel brach durch.  Die junge Frau wurde völlig gesund. (Eintrag Nr. 43).
  11. 18. Juli 1869. Kunigunda Baranauskienė aus der Kleinstadt Varniai im Bezirk Telšiai hatte bei einem Brand die Augen ausgebrannt. Leute, die Kunigundas Augen anblickten, sprachen: „Nur ein Wunder könnte sie heilen“. So geschah es auch. Drei Monate lange half die Einnahme von Medikamenten nicht. Als alle menschlichen Bemühungen zu nichts führten, beschloss sie, bei Gott um Hilfe zu bitten. Sie erinnerte sich an die Barbora aus dem Alten Žagarė, über deren Wunderwirkung sie seit ihrer Jugend sehr viel gehört hatte, und wollte sie sehen. Nach dieser Überlegung versprach sie: „Wenn die Augen bald geheilt werden, werde sie ihr Grab besichtigen und das Versprechen erfüllen“. Es wurde ihr plötzlich besser, nach sechs Wochen fing sie allmählich wieder an zu sehen, so als ob ein Schleier von den Augen herabgefallen wäre. Zur Verwunderung aller Leute, denen dieses Unglück bekannt war, wurde sie geheilt. Sie erfüllte das Versprechen. (Eintrag Nr. 46).
  12. 5. Juni 1870. Teodora Malonjenkaitė aus der Kleinstadt Viekšniai im Bezirk Šiauliai litt an ungeheuren Augenschmerzen. Vier Jahre lang waren die Augen verschleiert. Hausgemachte und von Arzt verschriebene Medikamente halfen nicht. Nachdem sie der Barbora ein Versprechen gegeben hatte, hörten die Schmerzen allmählich auf, der Schleier verschwand und sie fing an, gut zu sehen. (Eintrag Nr. 54).
  13. 6. Juni 1870. Rozalija Mickutė aus der Kleinstadt Joniškėlis im Bezirk Šiauliai hatte Augenschmerzen. Die Augen waren derart verschwollen, dass die Frau nur mit Hilfe anderer Menschen gehen konnte. Dieser Zustand dauerte ein halbes Jahr. Nachdem sie ihr Gebet der Barbora opferte, wurde es ihr sofort besser, und sie wurde ganz geheilt. (Eintrag Nr. 58).
  14. 21. Dezember 1872. Der Gutsherr Jonas Paulauskis aus Luokė im Bezirk Šiauliai brachte der Barbora einen halben Rubel als Opfer von der Evangelikerin Bogomila Valantinaitė, die sehr lange an Augenschmerzen litt. In wahrem Glauben legte sie die Gebetsopfer der Barbora dar und wurde gleich gesund. (Eintrag Nr. 71).
  15. 26. Juni 1873. Viktorija Paragaitytė aus der Kleinstadt und der Pfarrei Endriejavas im Bezirk Raseiniai hatte starke Augenschmerzen. Drei Jahre wurde sie von den Ärzten behandelt, aber die Krankheit verließ sie nicht. Eines Nachts träumte sie, sie sei in Žagarė, im unterirdischen Geschoss bei der Barbora. Dort bat sie die Barbora, dass sie bei Gott für ihr Augenlicht bitten solle. Barbora bat die Kranke, näher zu ihr zu kommen, strich mit den Händen über die Augen – es war so, als ob ein Überzug von den Augen herabfiel. Als Viktorija erwachte, fühlte sie sich viel besser, die Schmerzen vergingen, ihr Sehen wurde normal. (Eintrag Nr. 76).
  16. 10. Juli 1873. Magdalena Lydienė aus der Kleinstadt und der Pfarrei Viešvėnai im Bezirk Raseiniai hatte ungefähr 16 Jahre sehr starke Augenschmerzen. Keine Behandlungsmittel – weder hausgemachte noch von der Apotheke – konnten ihr helfen. Sie versprach der Barbora von Žagarė, erfüllte aber ihr Versprechen nicht. Aus diesem Grunde fühlte sie sich über zwei Jahre nicht besser. Später wandte sie sich wieder zu den Ärzten, und nachdem sie geheilt worden war, gab sie zu, dass sie die Gesundheit von Gott durch die Fürsprache der seligen Barbora zurückerhalten hatte. (Eintrag Nr. 77).
  17. 30. Juni 1879. Uršulė Pilypaitė aus dem Spital der Pfarrei Tauragė im Bezirk Raseiniai erblindete mit fünf Jahren und war 14 Jahre blind. Mit ärztlichen und hausgemachten Medikamenten wurde sie unmäßig behandelt, aber dies erbrachte kein Ergebnis. Nachdem sie ihr Gebetsopfer der Barbora dargelegt hatte, fühlte sich gleich besser, aber sie vergaß das Versprechen. Die Augen wurden wieder trübe. Dann erinnerte sie sich, dass sie nicht erfüllt hatte, was sie versprochen hatte. Deshalb fing sie an, vom größten Glauben erfasst, das Versprechen zu erfüllen. Am vierten Tage wurde es ihr derart besser, dass sie, nachdem sie in Žagarė angekommen war, davon überzeugt war, vollkommen gesund zu sein. (Eintrag Nr. 79).
  18. 16. Mai 1875. Marijona Drazdauskienė aus der Pfarrei Sintautai (?) in der Diözese Sejny im Königreich Polen lebte viele Jahre mit einer Art verdunkelten Augen. Auf Anraten einiger Mädchen aus der Nachbarschaft bat sie bei der seligen Barbora um Hilfe und versprach, auf Knien um ihren Sarg herumzugehen. Sofort erblickte sie Licht und erstarrte – sie konnte ihren eigenen Augen nicht glauben. Seit dem Tag kehrte das Sehen zurück – die Blindheit, an der sie sieben Jahre gelitten hatte, war ganz weg. (Eintrag Nr. 82).
  19. 19. August 1876. Mačikauskienė aus der Pfarrei Žigaičiai des Dorfesf Pryšmančiai im Bezirk Raseiniai war 12 Jahre erblindet. Ihre Augen waren stark beschädigt – durch die Krankheit von den Orbitas nach oben hinauf gestoßen. Sie versuchte Behandlung sowohl mit volksmedizinischen Mitteln als auch mit den von Ärzten bestimmten Medikamenten. Es half nichts. Nachdem sie der seligen Barbora in Žagarė das Versprechen gegeben hatte, spürte sofort Erleichterung in den Augen und begann gut zu sehen. (Eintrag Nr. 84).
  20. 5. August 1883. Pranciška Skiparovova aus Kleinstadt Akmenė hatte fünf Jahre ungeheure Augenschmerzen. Die Ärzte schlugen vor, ein Auge operieren zu lassen und auf diese Weise das andere Auge von der Verdunkelung zu retten. Pranciška war aber nicht einverstanden. Dann fing ihre Mutter an zu sprechen: „Du siehst, Behandlungsmittel können schon nicht mehr helfen. Man müsste sich an Gott durch wundertätige Heilige wenden, und mit festem Glauben an seine Gnade, Gebete als Opfer an die selige Barbora, bestattet in der Kirche, darbringen.  Du gibst einen Rubel für die heilige Messe und gehst zu Fuß nach dem Alten Žagarė“. Nachdem die Tochter dies so durchführte, hörte der Schmerz nach zwei Wochen plötzlich auf, ein Auge wurde nicht besser, aber der andere gänzlich gesund. Es geschah am Petrusfest, am 29. Juni. (Eintrag Nr. 87).

H60-H95. KRANKHEITEN DES OHRES UND DES WARZENFORTSATZES

  1. 28. September 1923. Ona Sukaitė, die Tochter von Mateušas und Ona, aus der Pfarrei Papilėon des Dorfes Draginia kam nach dem Alten Žagarė, um der Barbora das Versprechen zu geben und sich bei Gott für die Heilung der Ohrenkrankheit zu bedanken. Die 27-jährige Frau berichtete, dass sie ein halbes Jahr überhaupt nichts gehört hatte, und die Ärzte ihr gesagt hätten, dass sie ihr Gehör auch nie mehr zurückbekommen würde. Daraufhin lehnte sie die Einnahme von Medikamenten ab. In der Zeit um das heilige Osterfest (1923) versprach sie, das Grab Barboras zu besuchen und an ihrem Grab zu beten. Sie merkte auch nicht, wie es ruhig in den Ohren wurde. Allmählich wurde das Gehör besser. (Eintrag Nr. 91).

I00-I99. KRANKHEITEN DES KREISLAUFSYSTEMS

  1. 30. Juli 1859. Barbora Urbanavičiūtė aus dem Spital der Pfarrei Tytuvėnai im Bezirk Raseiniai war fünf Jahre lang voll mit Wunden übersät und wurde bettlägerig, ihr fielen Knochen aus den Wunden. Nachdem sie das Versprechen der durch Wunder bekannten Barbora gegeben hatte, fingen die Wunden an zu verheilen. Nach zwei Monaten konnte sie sich schon auf die Beine stellen und sogar gehen. (Eintrag Nr. 10).
  2. 26. Juni 1860. Bei Leonas Jonušas aus der Pfarrei Endriejavas des Dorfes Patyrisvon im Bezirk Ras bildete sich auf einem Bein eine bösartige Wunde, die unerträgliche Schmerzen verursachte. Es dauerte anderthalb Jahre. Nach dem Versprechen an die selige Barbora fing das Bein sofort an zu heilen. Gänzlich gesund wurde er nach sechs Wochen. (Eintrag Nr. 16).
  3. 16. Mai 1864. Agnietė Žukauskienė aus der Pfarrei Ylakia des Dorfes Stripiniai im Bezirk Telšiai litt drei Jahre an Wunden, die sich an den Beinen öffneten. Nach dem Versprechen wurde sie schnellstens geheilt. (Eintrag Nr. 31).
  4. 6. Juli 1865. Antanina Suveikaitė aus der Pfarrei Židikai des Dorfes Salaučiai (?) im Bezirk Telšiai litt drei Jahre an Schmerzen von Wunden auf den Beinen, sie konnte kaum gehen. Nach dem Versprechen an Barbora wurde es ihr sofort besser, die Schmerzen verschwanden, die Wunden fingen an zu heilen. (Eintrag Nr. 37).
  5. 15. Juni 1870. Ona Baškutė aus der Pfarrei Užventis des Dorfes Pabutkalnis im Bezirk Šiauliai hatte sich vor einem tollwütigen Hund erschrocken, weshalb auf Armen und Beinen sich schmerzhafte offene Wunden bildeten. Später bildeten sich Geschwüre (Ulcus), sodass man die Knochen sehen konnte. Der Zustand dauerte 10 Jahre. Von Ärzten vorgeschriebene Medikamente und der Besuch von mehreren heiligen Stätten brachten kein Ergebnis. Als sie Ärmel aus Leinen für die Kleidung Barboras opferte, spürte sie bald die Schmerzen vergehen, die Wunden fingen an zu heilen und nach sechs Monaten wurde sie überhaupt gesund. (Eintrag Nr. 59).
  6. 14. Mai 1873. Monika Klimavičiūtė aus der Kleinstadt Varniai hatte beinahe acht Jahre bis zu den Knochen offene Wunden auf Beinen und Armen. Ein Fremder, der ihren bedauernswerten Zustand sah, riet ihr, der Barbora von Žagarė, bekannt durch ihre Wunder, ein Versprechen zu geben oder Gebetsopfer hinzugeben. Nachdem sie das erfüllt hatte, fühlte sich Monika immer besser, die Schmerzen minderten sich rasch, die Wunden verheilten allmählich und nach sechs Monaten waren sie ganz verheilt, nur die Narben blieben. Ein Bein war etwas länger angeschwollen, aber sie fühlte keine Schmerzen mehr. (Eintrag Nr. 72).
  7. 4. Juli 1874. Barbora Trinkienė von dem Einzelhof Rudikia aus der Pfarrei Papilė im Bezirk Šiauliai hatte einige Jahre Wunden auf einem Bein. Die Ärzte waren überzeugt davon, dass sie unheilbar sei, und empfahlen eine Amputation des Beins, denn keine Medikamente hatten geholfen. Nachdem sie der Barbora Gebetsopfer dargereicht hatte, spürte die Frau nach drei Tagen den quälenden Schmerz vergehen und die Wunden fingen an zu verheilen. (Eintrag Nr. 80).
  8. 15. Juli 1923. Michalina Paškevičienė und ihre Mutter Marcijona Martinkienė kamen aus dem Bezirk Telšiai nach Žagarė, um ein Versprechen zu erfüllen, das sie der seligen Barbora gegeben hatten. Michalina hatte eine Zeitlang an einer grausamen Krankheit gelitten: auf den Beinen öffneten sich sehr große Wunden, die Knochen fingen an zu bröckeln und sich nach außen zu biegen. Die Schmerzen waren unbeschreiblich. Sie wandten sich an einen Arzt, aber vergeblich. Nachdem sie von der seligen Barbora erfahren hatten, versprachen sie, nach dem Alten Žagarė zu kommen. Nach dem Gebet am Sarg Barboras wuschen sie die Beine mit klarem Wasser. Die Wunden verschwanden, die Schmerzen wurden schwächer, weniger, die Beine bekamen wieder Kraft, sodass sie auch zu Fuß gehen konnte. (Eintrag Nr. 90).
  9. 4. Mai 1880. Ieva Bernotaitė aus der Pfarrei Šilalė im Bezirk Raseiniai litt an ungeheuren Schmerzen im ganzen Körper, der mit Wunden übersät war, die sich von keinen Medikamenten und ärztlichen Anweisungen behandeln ließen. Die Benutzung von hausgemachten Heilmitteln, der Besuch der als heilig genannten Stätten halfen nicht. Nachdem sie der seligen Barbora, bestattet in der Krypta der Kirche des Alten Žagarė, ihr Gebet als Opfer hinbrachte, trat umgehend Heilung der Wunden ein, die Gesundheit kehrte wieder zurück. Nach drei Wochen fing sie an, alle ihr zugewiesenen Arbeiten auszuführen, wobei sie nicht den kleinsten Schmerz oder Schwäche spürte. (Eintrag Nr. 86).

K00-K93. KRANKHEITEN DES VERDAUUNGSSYSTEMS 

  1. 15. Mai 1856. Konstancija Pšialgovska aus der Kleinstadt Kalvarija im Bezirk Telšiai kam nach Žagarė, um das der Barbora gegebene Versprechen zu erfüllen. Davor hatte sie gebeichtet und sich vorbereitet, ehrlich zu erzählen, wie sie einige Monate lang an unerträglichen Krämpfen gelitten hatte, wie sie sich viel besser fühlte und gesundwurde, nachdem sie das Versprechen der seligen Barbora gegeben hatte. (Eintrag Nr. 2).
  2. 12. Mai 1865. Domicėlė Toliušytė aus der Tochterpfarrei (Filiale) Karklėnai der Pfarrei Pašilė im Bezirk Raseiniai aus dem Gouvernement Kaunas litt an unerträglichen Zahnschmerzen. Nach dem Versprechen hörten die Schmerzen umgehend auf. Doch als sie das Versprechen durch andere Person, also nicht selbst, erfüllen lassen wollte, fingen die Zahnschmerzen wieder an. Danach wurde ein doppeltes Versprechen gegeben. (Eintrag Nr. 34).

L00-L99. KRANKHEITEN DER HAUT UND UNTERHAUT

  1. 15. Mai 1859. Agota Girdvainienė aus der Kleinstadt Kalvarija im Bezirk Telšiai warvon Jugend an Weichselzopf erkrankt, auf ihrem Gesicht hatte sie krebsförmige rötliche Flecken, und sie litt an ungeheuren Knochenschmerzen. Nachdem sie der seligen Barbora das Versprechen gegeben hatte, verschwanden die Flecken allmählich auf wundersame Weise, die Knochenschmerzen beruhigten sich. (Eintrag Nr. 5).
  2. 29. Mai 1861. Bei Barbora Banevičiūtė aus der Pfarrei Kurtuvėnai des Dorfes Eigaliai im Bezirk Šiauliai waren über ein halbes Jahr lang das Gesicht und der Hals angeschwollen. Medikamente halfen ihr nicht. Nachdem sie ihr Gebetsopfer der seligen Barbora, die wegen ihrer Wunderwirkung bekannt war, hingebracht hatte, verging die Anschwellung. Als sie einmal die Erfüllung des Versprechens absagen wollte, bildete sich auf dem Bein ein Furunkel. (Eintrag Nr. 19).
  3. Bei der Witwe Eufemija Stanevičienė aus der Pfarrei Seda des Dorfes Jurgialaukis (?) im Bezirk Telšiai bildete sich auf dem Gesicht ein unheilbares Geschwür. Der Arzt war überzeugt davon, dass sie an diesem Geschwür mit Sicherheit sterben würde. Nachdem sie der seligen Barbora, die wegen ihrer Wunderwirkung bekannt war und in der Kirche des Alten Žagarė bestattet war, das Versprechen gegeben hatte, brach das Geschwür durch und die Kranke wurde gesund.  (Eintrag Nr. 25).
  4. 26. Oktober 1885. Bei dem Kavalier Jonas Klema aus der Pfarrei Viduklė des Dorfes Vailabai im Bezirk Raseiniai aus dem Gouvernement Kaunas bildete sich auf dem Gesicht ein Geschwür, das ihn ein ganzes Jahr lang unerträglich quälte. Ihm seien fast alle Zähne ausgefallen, es halfen ihm weder ärztliche Medikamente noch die Ratschläge und der Besuch heiliger Stätten. Nachdem er sich jedoch der seligen Barbora geopfert hatte, fing er an, sich besser zu fühlen, und nach einigen Wochen wurde er vollkommen gesund. (Eintrag Nr. 88).
  5. 23. Januar 1886. Barbora Kabelienė aus der Pfarrei Šatės des Dorfes Baltrimai der Gemeinde Ylakiai im Bezirk Telšiai wurde in der Kindheit so erschreckt, dass sich auf dem Gesicht sehr schmerzhafte rote lepraartige Flecken bildeten. Medikamente von den Ärzten des Bezirks und des Regiments halfen nicht, es konnte die Krankheit auch nicht bezeichnen. Eine Bettlerin, die irgendwann einen ähnlichen roten Fleck gehabt hatte, erzählte ihr, dass sie selbst sich der Barbora, die sich in der Kirche in Žagarė befindet, geopfert habe und geheilt worden sei. Die Frau befolgte den Rat und nach drei Wochen, nachdem sie sich der Barbora geopfert hatte, trat auch bei ihr Besserung ein, und sie wurde völlig gesund. (Eintrag Nr. 89).
  6. 18. September 1937. Ins Pfarrhaus des Alten Žagarė kam Mikalina Urmonaitė von Žagarė und berichtete, dass sie 1914 an einer Nasenkrankheit erkrankt sei. Die Nase sei angeschwollen, sei sehr rot und schmerzhaft gewesen. Zum Arzt sei sie nicht gegangen. Von der Krankheit sehr erschöpft, kam sie 1927 vom Dorfe Buivydžiai nach Žagarė, wo das Kirchweihfest des heil. Petrus stattfand. Sie hätte gebeichtet, gebetet, und am dritten Tag sei sie gesundgeworden und schon seit zehn Jahren sei sie nicht mehr kranki. (Eintrag Nr. 95).

M00-M99. KKANKHEITEN DES MUSKEL-SKELETT-SYSTEMS UND DES BINDEGEWEBES

 

  1. 26. Juni 1860. Ona Petrauskienė aus der Pfarrei Endriejavas des Dorfes Patyris im Bezirk Raseiniai litt zwanzig Jahre an unerträglichen Schmerzen in den Beinen. Nach dem Versprechen der durch Wunder bekannten seligen Barbora trat umgehend Besserung ein, die Schmerzen hörten gänzlich auf. (Eintrag Nr. 15).
  2. 28. Mai 1861. Domicėlė Sulaitė aus der Kleinstadt Plungė im Bezirk litt viele Jahre an unerträglichen Knochenschmerzen. Obwohl sie an allerlei heiligen Stätten geopfert und ärztliche Ratschläge bekommen habe, habe ihr nichts geholfen. Nachdem sie der durch Wunder bekannten seligen Barbora in der Kirche des Alten Žagarė ein Versprechen gegeben hatte, spürte sie auf einmal Erleichterung, die Schmerzen verschwanden und nach vier Wochen wurde sie gänzlich geheilt. (Eintrag Nr. 18).
  3. 17. Juni 1861. Vincentas Jordanas aus der Pfarrei Tirkšliai des Dorfes Gedaičiai im Bezirk Telšiai litt einige Jahre an Schmerzen in den Beinen. Medizinische Empfehlungen halfen nicht. Nach dem Versprechen der durch Wunder bekannten seligen Barbora wurde er schnellstens gesund. (Eintrag Nr. 22).
  4. 29. Juni 1861. Barbora Vaseraitė aus der Pfarrei Seda des Dorfes Paukis im Bezirk Telšiai hatte ein halbes Jahr angeschwollene Beine, die ungeheuer schmerzhaft waren. Nachdem der seligen Barbora in der Kirche des Alten Žagarė ein Versprechen gegeben worden war, wurde sie sofort gesund. (Eintrag Nr. 23).
  5. 26. Mai 1862. Leonas Račkauskas aus der Pfarrei Kuršėnai des Dorfes Visdargiai im Bezirk Šiauliai hatte einen Eingeweidebruch (Hernie) und er nahm auf Empfehlung des Arztes für Homöopathie Medikamente ein, aber diese halfen nicht. Nachdem er der durch Wunder bekannten seligen Barbora das Versprechen gegeben hatte, wurde er nach zwei Monaten geheilt. (Eintrag Nr. 24).
  6. 26. August 1862. Ieva Šaveskytė aus der Pfarrei Viduklė im Bezirk Raseiniai war fünf Jahre krank: die Beine waren angeschwollen, mit roten Flecken bedeckt, außerdem fühlte sie Schmerzen in den Armen, die in den Kopf übergingen, später – in alle Gelenke und Adern. Die Behandlung war erfolglos. Nachdem sie das Versprechen der durch Wunder bekannten seligen Barbora gegeben hatte, spürte sie auf einmal Erleichterung: die Schmerzen reduzierten sich, die Flecken verschwanden und die Anschwellung der Beine ging zurück. Nach sechs Wochen wurde sie beinahe völlig gesund und konnte fünfzehn Meilen zurücklegen, um das Versprechen zu erfüllen. (Eintrag Nr. 28).
  7. 28. Juni 1865. Barbora Steponavičiūtė aus der Pfarrei Rietavas des Dorfes Gonplaukis im Bezirk Telšiai litt ein Jahr lang an großen Schmerzen in Armen und Beinen. Nachdem sie der durch Wunder bekannten seligen Barbora ein Versprechen gegeben hatte, wurde es ihr sofort besser, die Schmerzen reduzierten sich so stark, sodass sie unverzüglich nach Žagarė zur Erfüllung des Versprechens kommen konnte. (Eintrag Nr. 36).
  8. 1. Februar 1868. Anastazija Lukšienė aus der Pfarrei des Dorfes Šaukliai im Bezirk Telšia litt drei Monate an unerträglichen Schmerzen im rechten Bein, im Bereich des Hüftgelenks. Die Schmerzen quälten sie so stark, dass sie acht Wochen lang nicht auf dieser Seite liegen konnte. Jemand sagte ihr, dass in der Kleinstadt Seda eine Ärztin ist, die erfolgreich allerlei Schmerzen behandelt. Sie wollte sich sofort auf den Weg machen, aber sie konnte sich nicht einmal selbständig in das Fuhrwerk setzen. Die Ärztin gab ihr ein Pulver zum Einnehmen und Salbe zum Einreiben an den schmerzenden Stellen. Nach Einnahme des Pulvers wurde sie sehr schwach und dachte, dass sie es nicht mehr aushalten könne und sterben würde, bevor sie nach Hause zurückkehrte. Der Sohn, der sie gefahren hatte, bat seine Mutter, das Versprechen der durch Wunder bekannten seligen Barbora von Žagarė zu geben. Nachdem beide, der Sohn und die Mutter, dies gemacht hatten, wurde es der Kranken augenblicklich besser. Sie hat sogar ein Bretzel aufgegessen und fühlte sich deutlich besser. Als sie in den Hof hineinfuhren, wollten die Familienangehörigen die Kranke mit den Krücken empfangen, wie sie sie zur Reise verabschiedet hatten. Sie sagte dann: „Lasst mich selbst zeigen, dass ich auch ohne eure Hilfe aus dem Wagen aussteigen kann“. Und sie zeigte es. Nachts konnte sie wieder auf beiden Seiten schlafen. Von dieser wundersamen Heilung berichtete sie selbst, als sie nach Žagarė zur Erfüllung des Versprechens gekommen war. (Eintrag Nr. 40).
  9. 24. September 1869. Barbora Vaičiūnaitytė aus der Kleinstadt und Pfarrei Girkalnis im Amtsbezirk Raseiniai litt an unerträglichen Schmerzen aller Gelenke am ganzen Körper, nichts half ihr. Dann opferte sie sich der Barbora. Die stark reduzierten Gelenkeschmerzen übertrugen sich jedoch in den Kopf. Die Frau wurde so schwer krank, dass sie keine Kräfte mehr hatte, das Versprechen zu erfüllen. Deswegen suchte sie Trost bei ihren Freundinnen. Etwa vier Wochen später erschien ihr die Barbora im Traum, vom Gefolge der Heiligen umgeben, umarmte ihren Kopf und sprach: „Geh nur dorthin, wo du dich geopfert hast!“. Als sie erwachte, fühlte sie keine Kopf- und Gelenkeschmerzen mehr. Das Versprechen erfüllte sie, ohne jeglichen kleinsten Schmerz zu spüren. (Eintrag Nr. 49).
  10. 24. Oktober 1869. Anelė Vaitkevičiūtė, 42 Jahre alt, aus der Pfarrei Šiaulėnai vom Einzelhof Petrošiai im Bezirk Šiauliai litt zwei Jahre unter Rheuma an beiden Händen und den Fingern, sie konnte die Hände nicht ausstrecken. Sie ließ sich von den Ärzten beraten. Sie sangen alle dasselbe Lied: „Gegen Rheuma gibt es keine Medikamente“. Nachdem sie der Barbora das Versprechen gegeben hatte, wurde es ihr im Nu besser: sie konnte die Finger bewegen und die rheumatische Schmerzen vergingen allmählich. (Eintrag Nr. 50).
  11. 15. Juni 1870. Elena Čerbaitė aus der Pfarrei Užventis des Dorfes Bambalai im Bezirk Šiauliai litt an unerträglichen Schmerzen in den Beinen, sieben Jahre lang konnte nicht gehen. Sie nahm Medikamente ein, verschrieben von mehreren Ärzten. Anstatt Erleichterung zu verspüren, wurden die Schmerzen noch größer. Der Besuch verschiedener heiliger Stätten half auch nicht. Nachdem sie der Barbora ein Paar Strümpfe geopfert hatte, spürte sie sofort Erleichterung. Die Schmerzen verschwanden nach einer Woche, und die Frau wurde dermaßen stark, dass sie sogar zur Kirche, die 10 Wersten entfernt war, gehen konnte und das versprochene Geschenk hinbrachte. (Eintrag Nr. 60).
  12. 16. Juni 1870. Antanas Barkus aus der Pfarrei Seda des Dorfes Žiburiai im Bezirk Telšiai litt zwei Jahre lang an unerträglichen Schmerzen in den Beinen. Hausgemachte Medikamente und ärztliche Ratschläge brachten keine Linderung. Eines Nachts erschien die Barbora in seinem Traum und fragte, ob er gesund sein wolle. Dann zog sie sich Kniestrümpfe aus und zog sie ihm an. Danach sagte sie: „Komm nach Žagarė, bring mir meine Kniestrümpfe zurück!“. Als er erwachte, spürte er keine Schmerzen mehr und wurde vollkommen gesund. Als er nach Žagarė kam, dankte er Gott, dass er durch die Fürsprache der seligen Barbora gesundgeworden war. (Eintrag Nr. 61).
  13. 5. Juni 1871. Ona Urbonienė aus der Kleinstadt Kalvarija litt an ungeheuren Schmerzen in den Beinen. Sechs Monate lange nahm sie Medikamenten ein, die ihr aber nicht halfen. Nachdem sie sich der seligen Barbora geopfert hatte, vergingen die Schmerzen in den Beinen sofort, die Frau wurde geheilt. (Eintrag Nr. 64).
  14. 3. Juni 1873. Liudgarda Butkevičiūtė aus der Pfarrei Seda des Dorfes Tičinai im Bezirk Telšiai quälten ungeheure Kopf- und Knochenschmerzen, die Nase war angeschwollen. Es dauerte zwei Jahre lang. Medikamente waren wirkungslos. Auf jemandes Rat wandte sie sich an die selige Barbora und versprach, sie zu besuchen, wenn sie schnell gesundwürde. Von diesem Augenblick an spürte die Schmerzen verschwinden und wurde völlig gesund. (Eintrag Nr. 74).
  15. 3. Juni 1929. Die zwanzigjährige Ona Jonaitytė aus der Kleinstadt Rozalimas war von Kindheit an krank: sie konnte die Gelenke nicht bewegen, bis 5 Jahren konnte sie nicht selbständig gehen. Die Behandlung mit Bädern brachte etwas Besserung, sie war aber so schwach, dass sie bei kleinster Bewegung sofort hinfiel. Nachdem sie der seligen Barbora ein Versprechen gegeben hatte, wurde sie viel kräftiger, sodass sie von Rozalimas nach Žagarė in 1,5 Tagen zu Fuß kommen konnte. (Eintrag Nr. 94).

N00-N99. KRANKHEITEN DES UROGENITALSYSTEMS

  1. 29. Juni 1869. Ona, Tochter von Elžbieta Stumbrienė aus der Pfarrei Laižuva des Dorfes Auksūdis im Bezirk Šiauliai litt das ganze Jahr über an unerträglichen Schmerzen im Bauch, wie bei einer Schwindsucht mit Atemnot, manchmal mit Störungen beim Harnabgang. Medikamente halfen ihr nicht, sie wusste nicht, was sie tun sollte. Dann kam der Gedanke, der durch Wunder bekannten seligen Barbora im Alten Žagarė das Versprechen zu geben. Nach solchem Entschluss spürte sie sofort Erleichterung, ein Stein ging aus dem Inneren ab, der Ursache auch der Erkrankung gewesen war. (Eintrag Nr. 45).

O00-O99. SCHWANGERSCHAFT, GEBURT UND WOCHENBETT

  1. 16. August 1859. Petronėlė Venckienė aus der Pfarrei Kalvarija des Dorfes Gečaičiai im Bezirk Telšiai wurde nach einer schweren Geburt zur einer hoffnungslosen Kranken. Nach dem Versprechen, das sie der seligen Barbora, bekannt durch ihre Wunder, gegeben hatte, trat umgehend Erleichterung ein und sie wurde wieder gesund. (Eintrag Nr. 11).

Q00-Q99.  ANGEBORENE FEHLBILDUNGEN, DEFORMITÄTEN UND CHROMOSOMENANOMALIEN

  1. 2. Mai 1853. Ona, Ehefrau des Adeligen Liudvikas Moscickis von Gutshof Maldeniai aus der Pfarrei Tryškiai im Bezirk Šiauliai, berichtete, dass sie über ein Jahr lang an einer Krankheit litt, die laut Medizinwissenschaft unheilbar sei. Sie hatte auch erfolglos verschiedene Medikamente eingenommen. Dann gab sie der seligen Barbora das Versprechen und spürte sofort Erleichterung, später wurde sie gänzlich gesund. (Eintrag Nr. 1).
  2. 19. Januar 1871. Bronytė, Tochter der Schwester der Marijona Goštautaitė aus der Pfarrei Kuliai des Dorfes Šimuliai im Bezirk Telšiai , war seit Geburt sehr abgemagert, Kopf war etwa wie knotig, immer quälten sie ungeheure Schmerzen in den Beinen. Dies dauerte etwa 4 Jahre lang. Weder hausgemachte Medikamente, noch ärztliche Behandlung schenkten die kleinste Hoffnung. Nachdem der Barbora das Versprechen gegeben worden war, spürte Bronytė augenblicklich eine wundersame Erleichterung, die Schmerzen waren verschwunden, das Mädchen empfing mehr und mehr Heilung und bald es wurde vollkommen gesund. Zur Erfüllung des Versprechens kam ihre Tante zusammen mit Bronytė nach Žagarė, um im unterirdischen Geschoss bei den sterblichen Überresten Barboras zu beten, die heilige Messe in dieser Kirche zu hören und Gott für die Wiederherstellung der Gesundheit durch die Fürsprache Barboras zu danken. (Eintrag Nr. 62).
  3. 27. Oktober 1871. Janis Brinkis, ein Lette aus der Pfarrei Akmenė des Dorfes Alkiškiai im Bezirk Šiauliai erzog den zweijährigen Sohn Augustas, der beinahe seit der Wiege krank war. Hauskräuter und ärztliche Ratschläge halfen ihm nicht. Da er in Samogitien unter Katholiken lebte, hatte er von der wundersamen seligen Barbora in Žagarė gehört. Er gab das Versprechen, einen Rubel zu opfern, und dabei glaubte er fest, dass der Sohn gesundwürde. Es geschah auch so. Das Kind fing sofort an, sich besser zu fühlen, und wurde völlig gesund. (Eintrag Nr. 67).
  4. 20. Juni 1874. Petronėlė Kazlauskaitė aus der Pfarrei Luokė des Dorfes Pašatrija im Bezirk Telšiai konnte mit drei Jahren noch nicht gehen. Nachdem der seligen Barbora von Žagarė geopfert worden war, fing das Mädchen 4 Tage später an zu gehen.  (Eintrag Nr. 78).
  5. 5. Juni 1871. Ona Labžentienė aus der Kleinstadt Kalvarija im Bezirk Telšiai war ein halbes Jahr an einem Wasserkopf erkrankt. Sie hatte keine Kontrolle über ihren Körper, vor Schwäche war er fast abgestorben. Jemand empfahl, die Kranke mit einem Band der seligen Barbora zu umbinden. Nachdem dies gemacht worden war, ging der Wasserkopf allmählich zurück, die Beinschmerzen verschwanden, die Frau wurde gesund. (Eintrag Nr. 63).

S00-S98. VERLETZUNGEN, VERGiFTUNGEN UND BESTIMMTE ANDERE FOLGEN ÄUSSERER URSACHEN

  1. 25. April 1925. Barbora Milevičienė aus dem Dorfe Purviai, das der Pfarrei Papilė angehörte, erzählte im Pfarrhaus des Alten Žagarė, dass Jonas Lastauskas, der fünfzehnjährige Sohn ihrer Schwester aus Akmenė, im Jahre 1894 im Alten Žagarė von einer Kugel in die Brust getroffen worden war. Er wurde nach Joniškis zu den Ärzten gebracht, die davon überzeugt waren, dass er nur noch drei Stunden zu leben habe. Jonas, als er diese Worte hörte, fing an, um die Fürsprache Barboras zu bitten. Da er schwach war, schlief er sofort ein. Als er am Morgen erwachte, fühlte sich ganz gut: weder die Wunde tat ihm weh, noch die Kugel, die sich noch in seinem Körper befand, verursachte Schmerzen.  Die Ärzte entließen ihn sofort. Die Kugel blieb dort, wo sie getroffen hatte, aber sie bedeutete keine Lebensgefahr mehr. (Eintrag Nr. 92).

Z00-Z99.  FAKTOREN, DIE DEN GESUNDHEITSZUSTAND BEEINFLUSSEN

  1. 12. Mai 1865. Kotryna Toliušytė aus der Pfarrei Pašilė, einer Filiale der Pfarrei Karklėnai im Bezirk Raseiniai hatte zwei Jahre lang stark schmerzende Brüste und fühlte sich sehr schwach – oft bis zur Ohnmacht, wegen dieser Schwäche konnte sie nicht gehen. Nach dem Versprechen an die selige Barbora ging es ihr besser. (Eintrag Nr. 33).
  2. 22. September 1869. Domicėlė, die Ehefrau des Jonas Paulauskis, aus der Pfarrei Plungė im Bezirk Telšiai litt sieben Jahre an Schwäche: sie hatte oft heftiges Fieber, nach dem sie sich unbeschreiblich schwach fühlte. Sie folgte den ärztlichen Ratschlägen, ohne Geld zu sparen, aber eine Besserung erfolgte nicht. Sie besuchte auch viele durch Wunder bekannte Stätten. Endlich wandte sie sich an die selige Barbora. Danach verschwand die Schwäche umgehend. Sie berichtete davon, als sie zur Erfüllung des gegebenen Versprechens kam – nämlich zur Bestellung der hl. Messe und zum Beten am Grab Barboras. (Eintrag Nr. 48).
  3. 6. Juni 1871. Domicelė Urbonienė aus der Pfarrei Alsėdžiai des Dorfes Paburgė im Bezirk Telšiai hatte aufgrund eines Erschreckens ungeheure Kopfschmerzen, die oft bis zur Ohnmacht und Bauchkrämpfen führten. Sie hatte sieben Rubel in Silber für Ärzte ausgegeben, aber der Gesundheitszustand wurde nicht besser. Nachdem sie sich der seligen Barbora geopfert hatte, wurde es ihr auf einmal besser, und sie wurde völlig geheilt. Sie wurde wieder gesund. (Eintrag Nr. 65).
  4. 16. Juni 1872. Barbora Kontrimaitė aus der Pfarrei Rietavas des Dorfes Lozoriai im Bezirk Raseiniai litt acht Jahre an Entkräftung des Körpers und großer Schwäche. Lange Zeit nahm sie die von den Ärzten verschriebenen Medikamente, auch die hausgemachten, ein, aber sie halfen nicht. Sie besuchte die als wundertätig genannten Stätten, doch der Gesundheitszustand besserte sich nicht. Nachdem sie das Versprechen an die durch Wunder bekannte Barbora gegeben hatte, fühlte sie sich schnellstens besser und wurde dann ganz geheilt. (Eintrag Nr. 69).
  5. 28. Juni 1872. Antanina Šaltanienė aus der Pfarrei Kražiai des Dorfes Sodalė im Bezirk Raseiniai war drei Jahre lang krank. Sie war bettlägerig, litt an starken Schmerzen am ganzen Körper. Die Krankheit schritt fort, keine Medikamente halfen. Eines Nachts hörte sie im Traum eine Stimme: „Geh nach Žagarė zu der seligen Barbora und du wirst gesund!“. Überzeugt von dem Traum versprach sie, diesen Ort zu besuchen. Sofort reduzierten sich die Schmerzen, und bald kam sie nach Žagarė zur Erfüllung des Versprechens. (Eintrag Nr. 70).
  6. 25. April 1925. Ona Pračkienė, die in England lebte, wurde schwer krank. 1924 vor Weihnachten hatten die Ärzte ihr eine Operation empfohlen, denn sie würde sonst nicht weiterleben. Da die Operation kompliziert zu sein schien, verweigerte sie diese. Die Mutter von Ona gab der seligen Barbora ein Versprechen. Auch die Tochter gab das Versprechen an die Barbora. Die Mutter dankte Gott, dass die Tochter gesund blieb und ohne Operation auskam. Beide dankten der Barbora für ihre mächtige Fürsprache bei dem Herrn. (Eintrag Nr. 93).

FÄLLE AUS DEM LEBEN

  1. Oktober 1867. Aleksandra Choževska, eine Witwe aus der Pfarrei Kražiai im Bezirk Raseiniai, die als Ärztin tätig war, wurde von zwei Räubern überfallen, und, um sich das Leben zu retten, gab sie ihnen alles, was sie dabei hatte: das Geld und den Goldring. Diese aber ließen das Opfer nicht frei und beschlossen sie zu töten.  Der eine fasste sie am Hals, der andere suchte nach einer Leine.  Während dieser grauenhaften Augenblicke gelang es der Ärztin noch, der Barbora das Versprechen zu geben. Der Räuber erstarrte auf einmal – die Hand befreite ihren Hals, mit der zweiten hielt er die Frau noch am Mantel, aber nicht fest.  Von der Hoffnung durch wundertätige Barbora belebt, machte sich die Doktorin mit letzten Kräften aus dem Mantel und aus den Händen des Räubers los, ließ ihm nur die Kleidung übrig und versteckte sich im Walddickicht inmitten der tiefen Nacht. 

 

Unglück der Doktorin

Bei Erfüllung der Pflicht ging sie durch den Wald

vor kurzem noch, in diesem Sommer.

Es dunkelte, der Sonnenschein erlosch,

Es wurde Nacht – es wurde unheimlich.

So dachte sie damals.

Gedanken verflochten sich mit der Dämmerung,

als der Räuber sie unverschämt am Hals fasste.

Kaum konnte sie sagen – „Jesus! Maria!“

Sie versuchte ihr Leben zu retten,

gab viel Silber und Gold –

Es half nichts, sie wollten sie erwürgen.

Einer schrie und hielt sie fest: „Leine herausziehen!“

– Heilige Barbora, durch Wunder bekannt,

Du hilfst allen, beschütze auch mich, eine Witwe, –

So sagte sie eilig diesen heiligen Namen.

Auf einmal spürte sie – ihre Schulter wurde frei.

Nachdem sie Zeichen der heiligen Hilfe erhalten hatte,

Entschlüpfte sie den Händen der grausamen Mörder.

„Gnadenvoller Gott, ich danke Dir,

dass ich dank Deinem Willen der Gefahr entkam.“

Die Heilige Vorsehung hat auf wundersame Weise geholfen,

Und ich versprach, darüber den Menschen zu verkünden

Jetzt und alle Zeit, und in Ewigkeit,

Jeden Morgen mit dem Aufstehen, bis sich meine Augen schließen.

                   (Eintrag Nr. 39).

 

  1. 14. Dezember 1940. Zum Pfarrhaus des Alten Žagarė kam None, die Schwester Marija Scholastika von Kaunas (Töchter des Herzens der Jungfrau Maria) und berichtete, dass es bei ihnen in Kaunas die Schwester Teresė, 21 Jahre alt, gab. Diese bereitete sich vor, die Ewigen Gelübde abzulegen. Davor hielt sie acht Tage lang intensive Anbetung, die sie am 8. Dezember, um 2 Uhr nachmittags beendete. Teresė legte am Morgen die Ewigen Gelübde ab und wollte schon in die Kirche zur Anbetung gehen, aber auf Anweisung der Ältesten Schwester legte sich hin, weil sie sich nicht ganz wohl fühlte. Am selben Abend etwa um halb sieben starb sie. In der Nacht vom 8. zum 9. Dezember erschien Teresė der Ältesten Schwester im Traum. Auf die Frage – „Durch wessen Fürsprache müssen wir für unser Land Litauen bitten?“ – Teresė sagte: „Ihr habt eure heilige Barbora von Žagarė, wendet euch an sie“. Als die älteste Schwester erwachte, konnte sie sich weder an Vornamen noch an Familiennamen erinnern, denn sie hatte noch nie von der Barbora von Žagarė gehört. Sie hat lange niemandem von diesem Traum erzählt. Am 9. Dezember (in einem späteren Jahr?) wiederholte das Unterbewusstsein der Ältesten Schwester (die Worte der Schwester Terese) und nannte den Namen Barbora. Dies hat später auch der Vater Kudirka, ein Priester, bestätigt, der von der seligen Barbora in Žagarė wusste. Über diesen Fall zu berichten und zu beten hat mich unsere älteste Schwester nach Žagarė geschickt. Aufgeschrieben von Priester K. Gedvila. (Eintrag Nr. 97).

TEIL III. Fälle der gnade gottes - zzeugnisse nach 1940

F00-F99. PSYCHISCHE UND VERHALTENSSTÖRUNGEN

  1. Stasė Daunoraitė-Grinienė (geb am 14.11.1956):

Meine Freundin Rūta war verwitwet. Sie hat den Sohn Laurynas erzogen. Es fiel ihr schwer, mit dem Sohn umzugehen, ihn zu erziehen. Laurynas versuchte sogar dreimal sich zu vergiften.  Es war zur Zeit der Abschiedsfeier des Priesters Vytautas Grigaravičius, er hatte seine letzte Heilige Messe gefeiert. Zusammen mit ihm kamen wir bei der Freundin vorbei. Hier entdeckten wir den aufgedrehten Gashahn. Laurynas war schon bewusstlos. Wir brachten ihn zusammen mit dem Priester aus dem Zimmer.  Er war erst 14 Jahre alt. An dem Tag war die Krypta der Barboras geöffnet. Ich bat Barbora, dem Laurynas zu helfen, mit seiner inneren Welt zurechtzukommen und seinen Lebensweg zu finden. Ich war einfach auf die Knie gefallen, weinte und betete eifrig. Laurynas veränderte sich sehr, wenn auch langsam. In Šiauliai hat er eine Hochschule, später eine andere abgeschlossen. Für mich ist Gott sehr majestätisch, und ich bin all zu klein, damit ich mich direkt an ihn wenden könnte. Barbora war für mich wie eine unsichtbare, aber immer dabeistehende Schwester. Ich fühle ihre Obhut. Der Glaube an Gott kam vor allem durch Barbora.

Žagarė, 11.08.2006.

  1. Liucija Domicelė Ginkutė (geb. am 02.01.1935):

In Skaistgiris lebe ich seit 1966. In der Familie war ich das sechste Kind. Der Vater war krank: er war von Pferd getreten worden, sein Arm war gebrochen. Deshalb hatte niemand Zeit, auf mich aufzupassen, um immer ein Auge auf mich zu wenden, aufmerksam für mich zu sorgen. Von der Kindheit an musste man Gänse hüten. Einmal haben wir die Fohlen aufs Feld getrieben. Damals, vor einem Fohlen erschrocken, kam ich nicht nach Hause. Ich war sechs Jahre alt. Von diesem Erschrecken wurde ich behindert: die Hüfte wurde von Wundrose befallen. Später übertrug sich das Erschrecken aufs Gesicht. Die Augen und die Lippen waren so dick, als ob sie angeschwollen wären. Das Gesicht wurde entsetzlich. Zu Hause versteckte ich mich immer, damit die Nachbarn mich nicht sahen.  Als ich ungefähr 14 Jahre alt war, hörte ich eine Nachbarin sagen, dass in Žagarė die durch Wunder bekannte Barbora sei. Da der Krieg schon zu Ende war, wanderte ich, ohne jemandem etwas zu sagen, an einem schönen Tag nach Žagarė. Ich fragte bei den Menschen, wo ich die Barbora finden könnte. Ich betete sehr lange im Keller [Halbkeller] und bat dabei, dass Barbora mein Gesicht heilen möge. Um für die Heilung des Beins zu flehen, kam mir nicht in den Sinn. Aussehen des Gesichts war um alles auf der Welt wichtiger. Glauben Sie mir oder nicht – nach einem Monat wurde mein Gesicht normal: Die Augen wurden breit, die Lippen normal, nichts war geschwollen. Ich war der Barbora unendlich dankbar. Da der Vater schon gestorben war, konnte er meine Freude nicht mehr sehen.

Žagarė, 11.08.2006.

H00-H59. KRANKHEITEN DES OHRES UND DES WARZENFORTSATZES

  1. Valentina Adomaitytė-Janutienė (geb. am 12.02.1932):

Stanislova Jonutytė erzählte, dass in Žagarė ein blinder Junge gelebt habe. Ärzte konnten die Blindheit nicht verhindern. Das Gebet seiner Mutter an Barbora hat den Jungen vor ewiger Blindheit gerettet. Das Wunder ereignete sich ungefähr im Jahre 1927. Damals verkaufte die Mutter eine Kuh und opferte das Geld als Danksagung für die wundersame Wiederherstellung des Sehvermögens des Sohnes der Kirche. Vor Prüfungen und am 1. September gingen die Schüler für gewöhnlich auf den Knien einige Male um den Sarg Barboras im Keller der Kirche herum, dessen Boden mit Ziegeln belegt war.  Sowohl Lehrer als auch Schüler besuchten das Grab Barboras und sprachen hier ernst und konzentriert alle Gebete.

  1. Der Priester Jordanas Urbonas (geb. am 24.09.1959): Bewohner von Žagarė erzählten über die Heilung einer blinden Frau aus dem Dorfe Usonys im Bezirk Raseiniai. Diese Erzählung stammt aus der Smetona-Zeit.
  2. Emilija Vasiliauskaitė-Žemeckienė (geb. am 26.10.1920):

Mama erzählte, dass es in Žagarė eine alte Frau gegeben habe, die blind war und nicht mehr gehen konnte. Sie betete bei der hl. Barbora. Ohne jegliche Operationen fing sie an zu sehen und zu gehen. Alle sprachen damals, dass es ein Wunder sei. Es war um das Jahr 1936.

Žagarė, 06.08.2006.

L00-L99. KRANKHEITEN DER HAUT UND DER UNTERHAUT

  1. Liudvina Kigaitė-Baltulienė (geb. am 05.03.1925):

Die Schwester hatte auf dem Gesicht einen großen Fleck. Es wurden so viele Ärzte besucht, so viele Medikamente eingenommen! Nichts half. Mutter gab dann den Rat, zu der Barbora zu beten. Die Tochter tat es auch.  Sie hat gar nicht bemerkt, wie der Fleck verschwunden war. Es sollte vor dem Krieg gewesen sein.

Žagarė, 10.08.2006.

O00-O99. SCHWANGERSCHAFT, GEBURT UND WOCHENBETT

  1. Stasė Daunoraitė-Grinienė (geb. am 14.11.1956):

Meine Mutter war schwanger, als sich in ihrer Gebärmutter ein Tumor gebildet hatte. Schwangerschaft und Gebärmutterkrebs auf einmal. Man musste wählen – sich operieren lassen oder das Baby austragen, ohne den Tumor anzufassen. Ich war fünf Jahre alt. Ich erinnere mich noch, wie die Mutter am Sarg der Barbora betete und heftig weinte. Sie verweigerte die Operation.  1962 wurde Schwester Vida erfolgreich geboren. Der Tumor selber aber war verschwunden.

Žagarė, 11.08.2006.

S00-S98. VERLETZUNGEN, VERGIFTUNGEN UND BESTIMMTE ANDERE FOLGEN ÄUSSERER URSACHEN

  1. Juozas Adomaitis (geb. am 07.06.1928):

Auf meinen Unterschenkel war die Seitenwand des Traktoranhängers gefallen und hatte eine Fleischwunde bis zum blanken Knochen verursacht. Ich wurde in der chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Joniškis behandelt. Der Chirurg Bendikas (Er ist immer noch im Krankenhaus Joniškis tätig) sagte offen, dass er nicht mehr wisse, was er drauflegen könnte, womit er die Wunde behandeln solle.  Er schlug vor, das Bein zu amputieren. Ich betete zu Barbora und sprach Gebete. Die Krankenschwester Jasaitienė aus dem Dorfe Žiūrai heilte das Bein mit Heilkräutern, indem sie diese auf die Wunden legte.  Nach einem Jahr wurde das Bein geheilt. Mit Dankbarkeit gegenüber der Barbora besuchte ich mit Gebet und Opfer den Keller in der Kirche und sah den Sarg an, der allerdings von einem Schmied gefertigt war.

Žagarė, 06.08.2006.

Z00-Z99. FAKTOREN, DIE DEN GESUNDHEITSZUSTAND BEEINLUSSEN

  1. Aleksandra Vingenskaitė (geb. am 04.10.1914):

Zur sowjetischen Zeit, in der Ideologie des Atheismus gut verankert war, geschah etwas Unvergessliches. Zum Grab Barboras kamen zwei Brüder und eine Schwester. Sie beteten in der Kirche, baten um Gnaden. Als sie dem Pfarrer begegneten, erzählten sie ihm ihre Geschichte: die Schwester sei unheilbar krank gewesen; eine Frau im Krankenhaus habe ihr gesagt: „Wenn ihr nach Žagarė zur Barbora fahren würdet, würdet ihr alle gesund“. Dann dachte die Schwester: „Wenn ich einen kleinen Flicken von der Kleidung dieser Barbora bekäme, würde ich sicher gesund.“ Der Glaube an Barboras Macht half. Nachdem die Schwester gesundgeworden war, kam sie zusammen mit den Brüdern nach Žagarė zur Danksagung bei der Barbora. Zu der Zeit war Povilaitis (geb. 1902) in Žagarė als Pfarrer tätig. All das, was er von den Ankömmlingen gehört hatte, erzählte er der Gemeinde bei der Predigt. Die Sowjets waren beunruhigt. Denn die Brüder dieser Frau seien große Parteilangehörige gewesen, deshalb hatten sie sowohl die wundersame Heilung der Schwester als auch ihre ideologische Gesinnung unterdrückt.

Žagarė, 06.08.2006.

A00-B99. BESTIMMTE INFEKTIÖSE UND PARASITÄRE KRANKHEITEN

  1. Sofija Lažinskaitė, Lehrerin (Schwester von Priester Petras Lažinskas):

Es war das Jahr 1942. Ich, eine Achtzehnjährige, wurde an den Mandeln operiert. Nach der Operation konnte ich den Mund kaum öffnen, es fiel mir schwer, die Nahrung zu kauen. Etwa zwei Monate später traten Schmerzen neben dem linken Ohr, genauer gesagt, am Winkel des Unterkiefers auf. Auf dem Gesicht bildete sich ein Tumor. Da er nach zwei Wochen nicht verschwunden war, wurde ich im Krankenhaus in Kaunas stationiert. Die Ärzte stellten eine besonders selten vorkommende, chronische eitrige Infektionskrankheit –Aktinomykose – fest.  Die Behandlung mit Antibiotika reichte nicht aus. Nach Röntgenbestrahlung blieben für einige Zeit starke Schmerzen am Hals und Gesicht, es bildeten sich auf der linken Gesichtshälfte auf der Haut Geschwülste, eines nach dem anderen. Sie wurden aufgeschnitten, ein Drain für Eiterabfluss hineingelegt, und es dauerte und dauerte…  Nachts konnte ich nicht schlafen, deshalb ging ich in den Korridor mit dem Rosenkranz in den Händen. Ich bat die wundertätige Mutter Gottes von Lourdes um Gesundheit.  Meine Gebete richtete ich an alle Heilige, deren Namen mit nur einfielen. Etwa zwei Monate später wurde ich als nicht geheilt (Die Ursache dieser seltenen Krankheit kann die Medizin nicht erklären, deshalb ist auch die Entscheidung über die passende Behandlung unmöglich.) aus dem Krankenhaus entlassen. Bruder Petras hat mich in seine Obhut genommen, der in Kaunas als Priester tätig war.   Im Krankenhaus vom Roten Kreuz wurde ich nochmals operiert, damals von einem anderen Professor. Nach der Operation konnte ich lange nicht aufwachen. Auch diesmal kam keine Besserung. Ich wurde wieder als nicht geheilt aus dem Krankenhaus entlassen. Der Arzt hätte meinem Bruder, dem Priester Petras gesagt: „In Ausland wäre vielleicht eine Heilung möglich, wir haben solche Möglichkeiten aber nicht“, und dem Bruder Vytautas hätte er klar betont: „Holen Sie Ihre Schwester ab, ihre Krankheit ist unheilbar.“ Ich wohnte dann bei dem Bruder, dem Priester Petras. Die Mutter pflegte mich. Die Krankheit breitete sich aus, die Haut am Brustbereich wurde hellblau-rötlich, es fing eine Ohrenentzündung an. Die Ärzte bestätigten nochmals meine hoffnungslose Lage.  Es wurde nur Rivanol zur Reinigung der Wunden verschrieben. Ich lag, konnte nicht mehr gehen. Mein Bruder Romualdas kam mich besuchen.  Er lebte in der Nähe der Kleinstadt Siesikai. Über meinen hoffnungslosen Zustand hatte er seinem guten Bekannten von Kaunas verzweifelt erzählt. Es stellte sich heraus, dass diese Leute nicht nur verständlich, sondern auch mitleidig gewesen seien – sie hätten dem Bruder eine Reliquie von der Barbora von Žagarė angeboten. Romualdas brachte sie mit, aber, da er sehr feinfühlig war und seine Tränen zeigen nicht wollte, gab er die Reliquie der Mutter, damit sie mir die übergebe. Die Mutter erzählte mir von der Barbora von Žagarė. Es leuchtete für alle eine Hoffnung auf. Dass ich aus dieser Krankheit herausgekommen bin, muss ich wiederholen: „Ehre sei Gott in der Höhe! Ehre sei der Barbora von Žagarė, durch Fürsprache dieser hat uns Gott erhört, durch ihre Vermittlung wurde ich geheilt!“ In einem medizinischen Buch habe ich über Aktinomykose Folgendes gelesen: „Es ist eine zeitliche Verbesserung möglich, aber nach einem Jahr kehrt die Krankheit wiederholt zurück und endet tödlich.“ Gott sei Dank, es sind 44 Jahre vergangen, und ich lebe noch.

Das Zeugnis wurde am 7. März 1986 aufgeschrieben.

FÄLLE AUS DEM LEBEN

  1. Paulius Guga (1873-1971):

Die Samogiten verehrten seit Zeiten die Barbora als eine Heilige und versammelten sich in Scharen zum Beten an ihrem Sarg.  Der Bischoff M. Valančius sorgte dafür, dass Rom selbst Wunder, die mit dem Namen Barboras verbunden sind, überprüfen würde, und dass der Papst sie kanonisieren, d. h. nach dem Tode heiligsprechen würde. Dieser Prozess wurde von dem Aufstand im Jahre 1863 verhindert, nach dessen Niederschlagung durch die zaristische Regierung neben weiteren Strafen für das aufgestandene Volk auch noch größere Hindernisse für dier Anhänglichkeit der Leute an die Barbora von Žagarė unternommen wurden. 1886 wurde das Zumauern des Kirchenkellers, in dem die sterblichen Überreste Barboras ruhten, verordnet. Es war aber nicht an die Fenster, die durch Eisenstäbe gesichert waren, gedacht worden. Sie blieben den Menschen zugänglich.  Zahlreiche Gläubige kamen vor diesen zum Beten. 1889 wurde verordnet, auch die Fenster dicht zuzumauern. Unter Aufsicht des Vorgesetzten der Polizei Joniškis führte eine Handwerkergruppe diese Verordnung durch. Dies fiel mit dem Kirchweihfest in Žagarė zusammen. Die Gläubigen beschwerten sich und weinten. Ungeachtet der Trennung Barboras von den Menschen und sonstiger Einschränkungen, versammelten sich Menschen nicht allein aus Samogitien, sondern auch aus Aukštaitija (Oberlitauen), Dzūkija (südliches Oberlitauen) und anderen Orten Litauens, natürlich auch aus den Orten Lettlands vor der zugemauerten Tür des Kellers und den Fenstern, um ihre Seele bei der Barbora auszuweinen, um um ihre Fürsprache zu bitten oder durch aufrichtiges Gebet für erhaltene Gnaden sich zu bedanken. Hier war die Hoffnung, die die Körper der Kranken und den Geist der Gesunden stärkte. Viele Menschen könnten deutlich bestätigen, dass sie nicht umsonst nach Hilfe durch Barbora gerufen hatten.

Eines von solchen Beispielen war ein fürchterliches Unglück und sein wundersamer Ausgang, das meiner älteren Schwester Irena Radzivonienė geschehen war. Die Schwester Irena lebte in der Pfarrei Vaškai auf dem Einzelhof Zvanagala im Bezirk Pasvalys. Im Jahre 1909, mitten in der Arbeit, hat jemand ihren halbjährigen Sohn, mein Patenkind, entführt. Einige Tage wurde er überall gesucht – selbständig und mit Hilfe der Polizei.  Es war ergebnislos. Die Mutter warf sich die ganze Zeit hin und her, weinte wie verrückt. Von Herzeleid und Weinen wurde sie taub. Als sie sah, dass die Suche hoffnungslos war, legte die Schwester allein zu Fuß einen Weg von hundert Kilometern bis Žagarė zurück, um bei Barbora um Hilfe zu bitten.   Ungefähr nach einer Woche kehrte sie zurück, glücklich, mit dem Sohn auf den Händen.  Nach Žagarė sei sie geradeaus – durch Žeimelis, Kriukai, Joniškis und Skaistgiris – gegangen. Nachdem sie herzlich gebetet und ihre Bitte mit Tränen begossen hatte, machte sich die Schwester Irena auf den Weg nach Hause. Auf dem Rückweg von Žeimelis bog sie aus irgendwelchem Grunde nach Linkuva ab und so verlängerte sie ihren Weg noch um 20 Kilometer. Gerade in Linkuva hörte sie Leute von einer Frau sprechen, die ein größeres und älteres Kind zur Welt gebracht hätte… Die Schwester warf sich sofort in dieses Haus, und als sie das Kind sah, erkannte sie ihren Sohn. Natürlich, gab Bewohnerin von Linkuva das Kind nicht gutwillig ab, es wurde um die Hilfe der Polizei gebeten.  Dann trug die Mutter ihr wundersam aufgefundenes Kind auf den Händen von Linkuva nach Vaškai (20 Kilometer) leicht wie eine Feder. Die Müdigkeit verschwand, als ob sie nie da war, obwohl sie in dieser Woche der Suche über 200 Kilometer zu Fuß zurückgelegt hatte.“

Das haben 1964  Paulius Guga (1893-1971), der Bruder der Frau Irena Radzivonienė, und seine Tochter  Apolonija Barbora Gugaitė-Nistelienė am schriftlich bezeugt.   15.03.2005 .